Top-Finanzierer des privaten Wohnungsbaus – Historischer Rückgang bei der privaten Wohnungsbaufinanzierung im Jahr 2023

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Der Verband der Privaten Bausparkassen hat heute alarmierende Zahlen zur privaten Wohnungsbaufinanzierung im Jahr 2023 veröffentlicht. Mit insgesamt ausgezahlten 232 Mrd. Euro verzeichnete die gesamte Kreditwirtschaft einen historischen Rückgang von rund 117 Mrd. Euro oder etwa einem Drittel im Vergleich zum Jahr 2022.

In diesem herausfordernden Marktumfeld konnten die Sparkassen den höchsten Marktanteil erzielen: Sie zahlten 57,3 Mrd. Euro aus und erreichten damit einen Anteil von rund 25 Prozent (2022: 100 Mrd. Euro). Die Genossenschaftsbanken folgen auf dem zweiten Platz mit Auszahlungen von 48,7 Mrd. Euro (2022: 76,5 Mrd. Euro) und einem Marktanteil von 21 Prozent. Es folgen die Kreditbanken 43,7 Mrd. Euro (2022: 70,2 Mrd. Euro) mit einem Anteil von 18 Prozent.

Im Gegensatz zu diesem allgemeinen Markttrend konnten die Bausparkassen ihre Auszahlungen abermals entgegen dem Markttrend leicht erhöhen – von 40,5 Mrd. Euro auf 41,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Marktanteil von 18 Prozent. Darin kommt die gestiegene Nachfrage nach klassischen Bauspardarlehen zum Ausdruck, deren Konditionen für die Kundinnen und Kunden attraktiver sind als der aktuelle Marktzins.

Die Realkreditinstitute (private Hypothekenbanken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten) verzeichneten einen Rückgang ihres Marktanteils auf 3,6 Prozent mit Auszahlungen in Höhe von 8,5 Mrd. Euro (2022: 13,3 Mrd. Euro). Auch Auslandsbanken trugen weniger zur privaten Wohnungsfinanzierung bei und zahlten mit 13,5 Mrd. Euro (2022: 21,7 Mrd. Euro), was einem Marktanteil von 5,8 Prozent entspricht.

Lebensversicherungen konnten ihren Marktanteil leicht erhöhen – von 2,5 auf 3 Prozent – trotz eines Rückgangs der Auszahlungen auf 7,8 Mrd. Euro (2022: 8,8 Mrd. Euro). Die Landesbanken reichten Mittel im Volumen von 4,3 Mrd. Euro aus (2022: 7,3 Mrd. Euro) und hatten einen Anteil von 1,8 Prozent. Banken mit Soner-, Förder- und sonstigen zentralen Unterstützungsaufgaben hatten einen Marktanteil von 2,8 Prozent bei Auszahlungen in Höhe von 6,6 Mrd. Euro (2022: 10,4 Mrd. Euro).

Die Berechnungen wurden durchgeführt von Dr. Ralph Henger, Senior Economist für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik und Leiter Fin.Connect.NRW am Insitut der Deutschen Wirtschaft Köln. Sie basieren auf Angaben der Verbände bzw. Modellrechnungen.

Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse finden sich im aktuellen Jahrbuch 2024 des Verbandes, das hier bezogen werden kann.

Herbstumfrage 2024: Sparmotiv Wohneigentum – Klarer Auftrag an die Politik

PM Herbstumfrage 2024: Sparmotiv Wohneigentum – Klarer Auftrag an die Politik

PM 9-2024_Sparmotive_Herbstumfrage (PDF, 733,7 kB)

„Altersvorsorge“ bleibt das dominierende Sparmotiv der Menschen in Deutschland, vor „Konsum“. Das Sparziel „Wohneigentum“ erfährt dagegen einen deutlichen Rückgang. Das sind die zentralen Ergebnisse der Herbstumfrage 2024 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 82. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Seit drei Jahren ist das Sparmotiv „Altersvorsorge“ das beherrschende Sparmotiv und erreicht regelmäßig über 50 Prozent der Nennungen, so auch in der Herbstbefragung (56 Prozent). Dahinter hat sich der „Konsum“ als zweitstärkstes Motiv etabliert (45 Prozent). Einen jähen Einbruch gab es beim Sparmotiv „Wohneigentum“. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging es um 11 Prozentpunkte nach unten, gegenüber der Befragungswelle im Frühjahr um 10,5 Punkte. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Frühjahr 2008.

Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, erklärt: „Hohe Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten sowie gestiegene Zinsen machen den Kauf für viele unerreichbar. Die Diskussionen über das Heizungsgesetz und die Grundsteuer verstärken diese Verunsicherung. Der Auftrag an die Bundesregierung lautet: Verlässlichkeit in den Rahmenbedingungen für die Ansparförderung. Die meisten Menschen wollen in den eigenen vier Wänden leben, für sie ist es die beliebteste Form der Altersvorsorge. Der Auftrag an die neue Bundesregierung, egal welcher Couleur, lautet daher: Verlässlichkeit in den Rahmenbedingungen, bei der Ansparförderung und bei den Klimapfaden.“

Auch die „Kapitalanlage“ liegt vergleichsweise stabil bei 32 Prozent, während der „Notgroschen“ auf 10 Prozent zulegt. Das Sparmotiv „Ausbildung der Kinder“ wird am seltensten genannt (3 Prozent).