top

Editorial

Ausgabe Oktober | 3-2025

Editorial: Eigentum fördern heißt Zukunft sichern

Der Traum vom eigenen Zuhause lebt – aber er ist für viele in weite Ferne gerückt. Hohe Preise, steigende Nebenkosten und eine Förderlandschaft im Dauerumbau machen den Weg in die eigenen vier Wände schwer. Dabei ist Wohneigentum mehr als eine Wohnform: Es ist soziale Infrastruktur, Altersvorsorge und ein Beitrag zur Stabilität unserer Gesellschaft.

Doch im Gegensatz zum Mietwohnungsbau wird die Eigentumsbildung wird politisch oft vernachlässigt. Statt verlässlicher Rahmenbedingungen erleben junge Familien Planungsunsicherheit, lange Genehmigungsverfahren und vergleichsweise geringe Unterstützung. Die Folge: Die Wohneigentumsquote in Deutschland liegt mit 46 Prozent EU-weit auf dem letzten Platz – Tendenz sinkend. Dabei wünschen sich viele gerade in unsicheren Zeiten ein sicheres Zuhause.

Wir brauchen eine Eigentumspolitik mit Weitblick. Dazu gehören erleichterte Erwerbsbedingungen – etwa durch einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer –, die Stärkung bewährter Instrumente wie Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage sowie eine konsequente Verankerung von Wohneigentum als Säule der Altersvorsorge.

Der Wohnungsmangel wird sich nicht allein durch mehr Mietwohnungen lösen lassen. Nur mit einer aktiven Förderung von Wohneigentum schaffen wir nachhaltigen Wohnraum, stärken den sozialen Zusammenhalt und ermöglichen Millionen Menschen, sich ihren Wohntraum doch noch zu erfüllen.

Bernd Hertweck
Vorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen