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Editorial

Ausgabe Dezember | 4-2025

Wohneigentum stärken, Vorsorge sichern

Der Wunsch nach sicherem Wohnen im Alter ist ungebrochen. Doch der Weg dorthin ist für viele Menschen steiniger geworden: hohe Baukosten, ein weiterhin angespannter Wohnungsmarkt und unsichere politische Rahmenbedingungen erschweren die Eigentumsbildung. Gleichzeitig ist 2025 zu einem entscheidenden Jahr für die Zukunft der Privaten Altersvorsorge geworden. Die bestehenden Strukturen werden den veränderten Lebensrealitäten vieler Menschen nur noch bedingt gerecht. Die laufende politische Diskussion über eine umfassende Reform eröffnet die Chance, die Private Altersvorsorge transparenter, flexibler und zukunftsfester aufzustellen. Eine gute Entscheidung noch in diesem Jahr wäre ein wichtiges Signal für Verlässlichkeit und Orientierung.

Ebenso dringend ist die Umsetzung des Bauturbos in den Kommunen, damit er seine Wirkung voll entfalten kann. Beschleunigte Genehmigungsverfahren, weniger bürokratische Hürden und verlässliche Rahmenbedingungen sind Voraussetzungen dafür, den Wohnungsmarkt spürbar zu entlasten. Nur wenn ausreichend neuer Wohnraum entsteht, bleibt Eigentum für breite Bevölkerungsschichten erreichbar.

Denn Wohneigentum bedeutet mehr als ein Dach über dem Kopf. Es steht für Sicherheit, Selbstbestimmung und finanzielle Stabilität im Alter. Wer mietfrei wohnt ist unabhängiger von steigenden Kosten und kann seinen Lebensstandard auch im Ruhestand besser sichern.

Gerade in unsicheren Zeiten gewinnt eine langfristig ausgerichtete, planbare Vorsorge an Bedeutung. Sie braucht verlässliche politische Leitplanken und Instrumente, die den Menschen ermöglichen, frühzeitig und realistisch für das Alter vorzusorgen, auch mit Blick auf das eigene Zuhause.

2026 muss deshalb im Zeichen der konsequenten Umsetzung stehen: Einer Reform der Privaten Altersvorsorge, die Vertrauen schafft und einer Wohnungsbaupolitik, die Tempo aufnimmt und Perspektiven eröffnet – auch für die Bildung von Wohneigentum.

Denn wer heute vorsorgt, legt das Fundament für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Bernd Hertweck
Vorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen