„Bausparen ist beliebt.“ So kommentierte Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen, die Halbjahreszahlen beim Neugeschäft. Die privaten Bausparkassen haben von Januar bis Juni 2013 fast 1,3 Millionen neue Verträge abgeschlossen. Das waren 25,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Bausparvolumen dieser Verträge lag bei 36,8 Milliarden Euro und damit um 18,0 Prozent über der Vergleichsmarke. „Dieses überraschend starke Zwischenergebnis“, so Zehnder, „ist jedoch durch Sondereffekte aufgrund von Tarifumstellungen in einigen Bausparkassen beeinflusst und kann deshalb nicht aufs Jahr hochgerechnet werden.“ Ein „ordentliches Bausparjahr“ dürfte es aber in jedem Fall werden.
Dafür sprächen auch die Baugeldauszahlungen. Insgesamt wurden von den privaten Bausparkassen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 rund 11,4 Milliarden Euro ausgezahlt, die ganz überwiegend in den Bau, Kauf und die Modernisierung von Wohneigentum fließen. 11,3 Milliarden Euro waren es vor Jahresfrist. Das Ergebnis des Vergleichszeitraumes wurde damit um 0,6 Prozent übertroffen.
Zehnder: „Bausparen steht wie kaum ein anderes Produkt für Sicherheit und Solidität. Darauf vertrauen die Menschen“. Das zeige sich auch beim Spargeldeingang. Hier habe man 10,3 Milliarden Euro verbuchen können – einen Zuwachs um 13,9 Prozent.
Für die Zukunft erwartet Zehnder weitere Impulse durch die verbesserte staatlich geförderte Eigenheimrente. Die Zahl der Sparer, die mit eigenen vier Wänden für das Alter vorsorgten, wachse weiter. „Durch die Einbeziehung des alters- und behindertengerechten Umbaus in die Förderung wird diese Vorsorgeform noch attraktiver“, erklärte er. Die Förderung sei vor allem für diejenigen wichtig, die an der Schwelle zum Wohneigentum stünden und dadurch Mut fassten, diesen Schritt zu gehen.
Sorgen bereitet Zehnder die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Deren unerwünschte Nebenwirkungen müssten stärker in den Fokus genommen werden. „Wer spart, wird mittlerweile kalt enteignet. Wenn hier kein Ende absehbar ist, dürften irgendwann viele die Zuversicht verlieren, dass es sich lohnt, jeden Monat etwas auf die Seite zu legen, um fürs Alter vorzusorgen.“ Für den Staat aber würde es teurer kommen, wenn die Menschen zunehmend auf Eigenvorsorge verzichteten. Angesichts der demografischen Entwicklung wäre damit eine neue Altersarmut vorprogrammiert – und das in viel größerem Ausmaß als heute.