Der Verband der Privaten Bausparkassen begrüßt die aktuellen Hinweise der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu den schädlichen Nebenwirkungen der EZB-Niedrigzinspolitik. Diese belaste Sparer und Anbieter von Finanzdienstleistungen. Auch die Bausparkassen lebten nicht auf einer Insel der Seligen. „Selbstverständlich sind auch sie herausgefordert, dem entgegenzusteuern. Ihr Geschäft war, ist und bleibt aber solide und zukunftssicher“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas J. Zehnder.
Bestätigt sieht sich der Verband in diesem Urteil durch das Ergebnis einer umfassenden Umfrage der Bankenaufsicht zum Zinsrisiko und zur Ertragslage der Bausparkassen im Herbst 2012. Dabei wurde gefragt, welche Auswirkungen es hätte, wenn die Niedrigzinsphase noch 20 Jahre andauern würde. Gefragt wurde zudem, ob die Bausparkassen auch einen sprunghaften Anstieg der Zinsen – und zwar um fünf Prozentpunkte innerhalb von zwei Jahren – bewältigen können. Die Umfrage ergänzte die regelmäßigen Untersuchungen nach dem Kreditwesengesetz und dem Bausparkassengesetz. Dabei zeigte sich: Die Institute sind robust genug, um auch schwierige Zeiten durchstehen zu können. „Zwar würde ein fortdauerndes Niedrigzinsniveau weiter auf die Erträge drücken“, so Zehnder. „Trotzdem käme auch dann durch die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten keine Bausparkasse in wirkliche Nöte.“
Die Stabilität des Bausparsystems basiere auf dessen besondere Konstruktion: Bausparkassen seien spezialgesetzlich geregelt und müssten daher besonders strenge gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorschriften erfüllen. Vor Einführung neuer Tarife müssten die Bausparkassen dazu gegenüber der BaFin die langfristige Tragfähigkeit ihrer Tarife durch aufwendige Simulationen unter Beweis stellen. Die Bausparkassen führten auch nach Einführung jährlich Belastungstests durch, die von unterschiedlichen Zinsszenarien ausgehen. Dabei müsse auch gezeigt werden, wie sie etwaigen Belastungen frühzeitig entgegenwirken könnten. Bausparen werde deshalb auch in Zukunft das verkörpern, was die Kunden schätzen: Sicherheit und Verlässlichkeit.
Zehnder: „Wenn die EZB den Bürgern das Sparen abgewöhnt, öffnet sie einer neuen Altersarmut Tür und Tor.“ Niemand solle sich auf ein Dauertief verlassen. Diese Einschätzung des Bundesbankpräsidenten teile der Verband voll und ganz. Eine Kreditbelastung müsse langfristig tragbar sein. Deshalb sei jeder gut beraten, rechtzeitig vorzusorgen – am besten mit einem Bausparvertrag.