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Sommerumfrage 2016 des Verbandes der Privaten Bauparkassen: Unsicherheit der Sparer wächst – Zehnder warnt vor möglichen politischen Folgen der Nullzinspolitik –

Sommerumfrage 2016 des Verbandes der Privaten Bauparkassen

7/2016 - Sparklima (PDF, 244,0 kB)

Die Unsicherheit der Sparer wächst. Gleich drei der wichtigsten vier Sparziele – „Konsum/Langfristige Anschaffungen“, „Altersvorsorge“ und „Kapitalanlage“ – verlieren an Bedeutung. Nur „Wohneigentum“ steigt in der Gunst der Sparer. Bemerkenswert bei den weiteren Sparzielen: „Notgroschen/Reserve“ erzielte den höchsten jemals gemessenen Wert. Das ist ein Ergebnis der Sommerumfrage 2016 zum Sparverhalten der Deutschen. TNS Infratest befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 57. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Gegenüber der Frühjahrsumfrage verlor das Sparziel „Konsum/Langfristige Anschaffungen“ 5 Prozent-punkte. Aktuell wird es nur noch von 56 Prozent der Befragten genannt. Auf den gleichen Wert kommt das Sparziel „Altersvorsorge“. Es sank um 3 Prozentpunkte. Unverändert auf Platz drei der Rangliste folgt „Wohneigentum“. 44 Prozent sparen zu diesem Zweck – 1 Prozentpunkt mehr als im Frühjahr. 

Einen Rückgang um 2 Prozentpunkte gab es beim Sparziel „Kapitalanlage“. Lediglich 26 Prozent nannten es jetzt. Dafür stieg das Sparziel „Notgroschen/Reserve“ um 2 Prozentpunkte auf 7 Prozent – und damit auf den höchsten Wert, der jemals seit Beginn der Umfragereihe im Jahr 1997 gemessen wurde. Gleichzeitig verzeichnete das Sparziel „Ausbildung der Kinder“ einen Rückgang um 1 Prozent-punkt auf 4 Prozent.

„Die Unsicherheit der Sparer wächst deutlich“, kommentierte Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen, die aktuellen Ergebnisse. „Einen gleichzeitigen Rückgang sowohl bei Sparzielen ´Konsum/Langfristige Anschaffungen´, ´Altersvorsorge´ und ´Kapitalanlage´ hat es zuletzt kurz nach dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 gegeben.“ Zusammen mit dem Rekord beim Sparziel „Notgroschen“ sollte das die Politik nachdenklich stimmen, selbst wenn dieser Wert noch immer einstellig sei.

Zehnder rief erneut dazu auf, die zunehmend schädlichen Nebenwirkungen der EZB-Nullzinspolitik, die sich an vielen Ecken zeigten, nicht als „alternativlos“ in den Raum zu stellen. „Verunsicherte Sparer sind das Letzte, was sich die Politik leisten sollte“, erklärte er. „Null Prozent Sparzinsen, geringere private Renten aus einer Lebensversicherung, geringere Betriebsrenten, höhere Krankenversicherungsbeiträge und Stiftungen, denen das Geld für wohltätige Zwecke ausgeht – darauf werden die Menschen reagieren. Aber so, wie wir uns das nicht wünschen!“

(Die Grafik zu diese Pressmitteilung finden Sie in der PDF-Version.)