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Repräsentative Befragung von 2.006 Bundesbürgern, die jeweils im März, Juni sowie Oktober eines jeden Jahres stattfindet. Es wurden folgende Fragen gestellt:

  • Sparen Sie für einen bestimmten Zweck und wenn ja, wofür?
  • Welche Absichten bestehen für Sie für das zukünftige Sparverhalten?
  • Welche Gründe gibt es für Sie für ein steigendes oder sinkendes Sparverhalten in der Zukunft?

1. Sparer / Nichtsparer

Der höchste Anteil der Sparer liegt weiterhin in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen (57 Prozent). Allerdings gibt es nur noch einen geringen Vorsprung zu den folgenden Altersdekaden: die 30- bis 49-Jährigen unterscheiden sich mit 56 Prozent bzw. 54 Prozent kaum noch in ihrem Verhalten, zweckgebunden zu sparen. Wie gewohnt sinkt der Anteil der Zwecksparer ab 50, jedoch weniger deutlich als im Juni 2025 (46 Prozent aktuell vs. 40 Prozent in Q2/25).

Wie schon in den ersten beiden Wellen des Jahres 2025 beobachtet, haben die Männer in ihrer Neigung, zweckgebunden zu sparen, zu den Frauen aufgeschlossen und liegen im Oktober 2025 sogar leicht vor den Frauen. (Männer 48 Prozent, Frauen 47 Prozent).

Überraschend ist, dass ebenfalls eine Trendumkehr im Anteil des zweckgebundenen Sparens im Westen im Vergleich zum Osten zu verzeichnen ist. Befragte aus dem Osten überholen den Westen erstmal seit einem Jahr beim Thema „Zweckgebundenes Sparen“ (47 Prozent im Westen vs. 49 Prozent im Osten).

Auch wenn weiterhin eine hohe Korrelation zwischen Höhe des Bildungsabschlusses und Anteil des zweckgebundenen Sparens besteht, führen in dieser Welle die Schüler das Feld an: sie geben mit 60 Prozent an zweckgebunden zu sparen, wobei Konsumwünsche und Sparen für die eigene Ausbildung die Hauptmotivation dieser Gruppe darstellt.

2. Sparziele

SPARZIELE 3/25 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23
Altersvorsorge: 62,9 59,9 60,6 55,8 57,5 57,2 56,1
Konsum/Anschaffungen
(Autokauf o. ä.):
47,8 44,1 46,4 44,7 44,7 45,4 40,7
Erwerb/Renovierung von Wohneigentum: 37.5 33,0 39,0 32,5 43,0 41,8 41,5
Kapitalanlage: 39.8 33,8 35,3 32,1 32,8 40,3 25,9
Notgroschen/Reserve: 7,7 6,2 5,5 9,5 5,7 3,6 3,6
Ausbildung der Kinder: 2,5 2,9 4,0 3,0 3,6 2,4 2,8
Sonstiges: 7,2 6,1 7,6 3,5 7,9 4,6 5,5

(Die Summe dieser Anteile ergibt mehr als 100 %, da die Befragten teilweise mehrere Sparziele angaben.)

„Altersvorsorge“ bleibt mit 62,9 Prozent weiterhin unangefochten die wichtigste Motivation zu sparen und weist zusammen mit „Kapitalanlage“ den höchsten Zuwachs im Jahresvergleich auf. Die absolute Bedeutung hat im Jahresvergleich und im Vergleich zu den Vorwellen erneut zugelegt. Sparen zum Zweck des „Konsums“ liegt mit klarem Abstand auf dem zweiten Rang mit 47,8 Prozent (45 Prozent Männer, 51 Prozent Frauen), gefolgt von „Kapitalanlage“ mit 39,8 Prozent (42 Prozent Männer, 38 Prozent Frauen) und „Wohneigentum“ mit 37,5 Prozent (38 Prozent Männer, 37 Prozent Frauen). Die Bedeutung des Sparens für Wohneigentum hat sich damit wieder etwas stabilisiert nach dem Peak Mitte letzten Jahres (Juni 2024: 43 Prozent).

Beim Sparen für die Altersvorsorge haben Frauen nicht nur nachgezogen, sondern in dieser Welle sogar ihre männlichen Mitstreiter überholt (61 Prozent Männer, 65 Prozent Frauen). Altersmäßig stabilisiert sich die Tendenz der Juni-Welle 2025, dass die jüngeren und mittleren Altersgruppen vermehrt für ihre Altersvorsorge sparen, und zwar mit Anteilen von 70 Prozent bei den 30- bis 39-Jährigen (61 Prozent im Vorjahr), 72 Prozent bei den 40- bis 49-Jährigen (63 Prozent im Vorjahr). Die 50- bis 59-Jährigen bleiben mit 82 Prozent (74 Prozent im Vorjahr) weiterhin auf Rang 1.

Unverändert liegt die Altersvorsorge in der Gruppe mit höchstem Bildungsniveau mit 70 Prozent auf Platz 1, gefolgt von Kapitalanlagen (48 Prozent), Konsum (47 Prozent) und Wohneigentum (43 Prozent) auf ähnlichem Niveau. Bei Menschen mit Volksschulabschluss liegt die Altersvorsorge mit 59 Prozent zwar noch vor Konsum mit 53 Prozent. Letzterer Wert aber mit deutlichem Zuwachs im Vergleich zur Juni-Welle (48 Prozent). Kapitalanlagen (25 Prozent) und Wohneigentum (30 Prozent) spielen in diesem Segment eine geringere Rolle. Im mittleren Bildungssegment nimmt Altersvorsorge ebenfalls den Spitzenplatz ein (62 Prozent), gefolgt von Kapitalanlagen (46 Prozent).

Insgesamt haben alle Sparzwecke im Jahresvergleich zulegen können, wobei das Sparen für reine Konsumzwecke den geringsten Zuwachs verzeichnet.

3. Künftiges Sparverhalten

Auf die Frage über das künftige Sparverhalten gab es folgende Antworten (Anteile in Prozent):

ZUKÜNFTIGES SPARVERHALTEN 3/25 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23
Mehr: 14,4 11,3 11,2 9,4 8,3 9,1 8,1
Weniger: 10,2 10,4 14,6 13,0 12,2 13,6 13,6
Etwa gleich viel: 69,9 68,0 66,7 70,2 68,9 68,9 64,7
Weiß nicht und keine Angabe: 5,6 10,4 7,5 7,4 10,5 8,3 13,6

Seit Anfang 2020 übertrifft nun zum zweiten Mal – und das mit deutlich klarerem Ergebnis – der Anteil derjenigen, die mehr sparen wollen (14,4 Prozent) den Anteil derjenigen, die in den nächsten Monaten weniger sparen wollen (10,2 Prozent). Der Sparklima-Index fällt mit einem Wert von 4,2 eindeutig positiv aus und weist den höchsten Wert der Studienbeginn auf. Dies ist ein bemerkenswertes Signal. Der Anteil derjenigen, die mehr sparen wollen, ist im Vergleich zum Sommer nochmals gestiegen, während der Anteil der Wenig-Sparer konstant geblieben ist.

Erneut zeigen sich interessante Entwicklungen des Sparklimaindex im Detail.

Die markante Erhöhung des Sparklimaindex ist insbesondere auf einen signifikanten Sprung im Westen von 0,8 im Juni 2025 auf 4,7 im Oktober 2025 zurückzuführen. Im Osten ist ebenfalls eine Erhöhung zu verzeichnen, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau (von 0,9 im Juni auf 1,3 im Oktober 2025). Somit zeigt sich hier wieder das aus früheren Wellen bekannte Ost-West-Gefälle.

Eine bemerkenswerte Veränderung zeigt sich bei den 14- bis 29-Jährigen, bei denen der Index auf ungeahnte Höhen von 32,5 steigt. Konsumausgaben und Ausgaben für die eigene Ausbildung sind hier die Treiber. Im Jahresvergleich bedeutet dies eine Indexsteigerung von 20,6 Punkten. Bei den 30-39jährigen stabilisiert sich die Tendenz der Indexsteigerung, die schon in der Juni-Welle beobachtet werden konnte. Im Jahresvergleich steigert sich der Index um satte 10 Punkte von -0,3 auf 9,7. Die schon im Juni 2025 beobachtet Steigung des Index um 9,3 Punkte im Jahresvergleich bleibt bei den 40-49jährigen erhalten, sprich der Sparklima-Index ist identisch zur Juni-Welle.

3.1.        Gründe für steigendes Sparvolumen (Anteile in Prozent)

3/25 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23

Allgemeines Sparen für die Zukunft/Notgroschen/Reserve:

33,6 20,0 37,5 34,9 27,0 34,7 22,5
Berufliche Veränderungen/Einkommensänderung:
30,6 39,6 32,8 32,1 15,6 33,4 35,7
Unsichere Altersvorsorge:
23,7 13,9 20,3 7,3 19,1 22,9 9,5
Größere 

Anschaffungen:

18,6 9,8 10,8 11,7 10,6 16,8 8,9
Steigende Ausgaben:
14,9 14,5 18,7 11,4 15,0 17,2 15,6
Immobilienerwerb/Modernisierung:
13,7 14,2 17,6 15,2 15,5 18,5 14,8
Urlaub:
11,6 7,7 9,2 12,7 10,6 17,9 6,0
Steigendes Konsumbedürfnis: 9,7 5,0 2,4 6,9 8,2 4,4 9,1
Allgemeine politische und
wirtschaftliche Situation:
9,2 10,2 10,6 14,1 11,5 17,0 9,2
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen:
8,8 9,2 10,6 7,4 5,0 12,8 4,7
Arbeitslosigkeit:
3,9 4,2 0,7 0,4 4,4 2,8

Sparen für den Notgroschen und Berufliche Veränderung / Einkommensänderung sind wie gewohnt die wichtigsten Treiber einer gesteigerten Sparneigung – im Oktober 2025 auch wieder in der vertrauten Rangfolge mit dem Notgroschen (33,6 Prozent) als wichtigstem Grund auf Platz 1 vor Einkommensänderung mit 30,6 Prozent. Den markantesten Anstieg verzeichnet allerdings die unsichere Altersvorsorge, die mittlerweile für 23,7 Prozent der Befragten einen wichtigen Sparzweck darstellt – eine Steigerung um 10,2 Prozentpunkte verglichen mit Juni 2025 und um 16,4 Prozentpunkte im Jahresvergleich. Hier spiegelt sich die aktuelle Diskussion in Politik und Gesellschaft wider und zeigt, dass die Notwendigkeit privater Vorsorge von vielen verstanden wird. Das Sparen für größere Anschaffungen (18,6 Prozent), steigende Lebenshaltungskosten (14,9 Prozent) und Immobilienerwerb / Modernisierung (13,7 Prozent) folgen auf den Rängen 4 bis 6.

3.2.        Gründe für sinkendes Sparvolumen

3/25 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23

Steigende Ausgaben/Lebenshaltungskosten:

46,2 34,4 46,0 36,0 47,7 39,4 30,0
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen: 21,4 19,6 24,1 17,7 14,9 19,4 16,9
Allgemeine politische und wirtschaftliche Situation:
17,3 5,1 13,2 13,7 11,8 17,3 19,5
Berufliche Veränderung/ Einkommensänderung:
14,2 12,2 12,1 14,7 12,4 12,4 9,8
Sparen macht keinen Sinn:
9,9 11,4 12,7 13,9 16,5 17,5 9,1
Arbeitslosigkeit:
6,9 8,5 8,1 6,3 1,1 4,0 3,5
Steigendes Konsumbedürfnis:
6,3 6,4 7,8 4,6 3,3 7,8 10,5
Größere Anschaffungen:
6,3 6,1 5,4 13,1 5,3 5,8 3,4
Unsichere Altersvorsorge:
5,8 5,1 9,1 7,7 15,4 19,5 11,1
Urlaub: 5,2 7,0 10,9 3,8 8,7 10,0 4,3
Immobilienerwerb/Modernisierung:
5,2 6,2 16,4 12,7 6,1 9,4 7,3

Steigende Lebenshaltungskosten sind weiterhin deutlich auf Rang 1 der Motive für sinkende Sparneigung und haben mit 46,2 Prozent ihre Bedeutung im Vergleich zum Sommer sowie im Jahresvergleich noch ausgebaut.

Die politische und wirtschaftliche Situation belegt bei den Gründen, weniger zu sparen, im Oktober 2025 den 3. Rang – vermutlich ein Indiz für große Unsicherheiten hinsichtlich des Agierens der deutschen Politik und der Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland.

4. Ausblick

Das ifo-Institut verzeichnet auch im Oktober 2025 einen anhaltend vorsichtigen Optimismus bei deutschen Unternehmen. Die aktuelle Geschäftslage wurde zwar im Vergleich zum September etwas schlechter beurteilt, allerdings hoffe die Wirtschaft weiter auf eine Belebung der Konjunktur im Jahr 2026.

Trotz der positiveren Gesamtstimmung zeigen sich die Unternehmen tief verunsichert. Ihre zukünftige Entwicklung einzuschätzen, ist für Unternehmen in Deutschland zunehmend eine Herausforderung. Im Oktober 2025 fiel dies 77,8 Prozent der Firmen „schwer oder eher schwer“. Hiermit hat der Wert, der als Indikator für wirtschaftliche Unsicherheit gilt, den zweithöchsten Stand seit der Corona-Pandemie erreicht. „Die Unternehmen sehen sich vielen geopolitischen Risiken ausgesetzt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Zudem sendet die Politik im Moment keine klaren Signale im angekündigten Herbst der Reformen.“

5. Sonderfrage: Wohneigentum und Altersvorsorge

Die Diskussion über die Zukunft der gesetzlichen Rente hält Deutschland in Atem. Begleitet wird sie von Überlegungen zur Reform der privaten Altersvorsorge und der Einführung einer Frühstart-Rente. Bei der Frühstart-Rente fokussieren sich die Überlegungen auf ein aktienbasiertes Altersvorsorgedepot und auch bei der Reform der steuerlich geförderten Altersvorsorge (Riester-Rente) werden immer wieder Modelle ins Rampenlicht gestellt, die allein auf Fonds- oder Aktieninvestments abzielen.

Gegenstand der Zusatzbefragung war daher ein Perspektivwechsel: Wie sieht es mit den Wünschen der Menschen aus? Und welche Erwägungen spielen dabei eine Rolle?

Befragt wurden dazu dieselben 2.011 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sparklima-Herbstbefragung von KANTAR im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen.

Die Frage nach der idealen Form der Altersvorsorge – unabhängig davon, ob sie selbst genutzt wird oder nicht – beantworten 84 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit „Selbstgenutztes Wohneigentum“. Erst mit einem Abstand von 10 Prozentpunkten folgt die Gesetzliche Rentenversicherung. Die betriebliche Altersvorsorge wird von 70 Prozent der Befragten genannt, genauso hoch ist der Anteil bei vermieteten Immobilien.

ETFs werden nur von 53 Prozent genannt, die Lebensversicherung von 48 Prozent. Riester- und Rürup-Rente stehen mit 23 bzw. 15 Prozent der Nennungen am Tabellenende.

Zwar gibt es beim Alter Unterschiede, was beispielsweise ETFs und Aktienfonds angeht – hierin setzen junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren und zwischen 30 und 39 Jahren ein höheres Vertrauen (60,2 Prozent bzw. 61,1 Prozent) als Ältere (60+: 42,8 Prozent). Und auch die eigenen vier Wände stehen bei jüngeren nicht ganz so hoch im Kurs (14- bis 19-Jährige: 78,7 Prozent) wie bei Menschen mittleren Alters (50-59 Jahre: 87,8 Prozent). Aber: Über alle Altersgruppen hinweg wird das selbstgenutzte Wohneigentum am häufigsten als die ideale Vorsorgeform genannt. Allein beim Schulabschluss oder beim Haushaltseinkommen zeigt sich, dass Menschen mit Hauptschulabschluss oder kleineren Einkommen der gesetzlichen Rente am meisten Vertrauen schenken.

Eine weitere Frage bezog sich auf die Risikofreude der Haushalte. Der Aussage „Für Sicherheit verzichte ich gerne auf Rendite“ stimmten 64 Prozent der Befragten zu, nur 12 Prozent waren bereit, für eine höhere Rendite ins Risiko zu gehen. Die eigenen vier Wände als beste Altersvorsorge – diese Haltung teilten 79 Prozent der Befragten. Dass eine „Mischform von Sicherheit und Risiko“ die erste Wahl wäre, dieser Aussage schlossen sich 53 Prozent der Befragten an, 45 Prozent teilten die Einschätzung nicht.

Interessant ist dabei die Risikoneigung nach Alter: Junge Leute haben eine höhere Risikobereitschaft, wenn dafür die Renditeaussichten steigen. Aber auch hier gilt: Unabhängig vom Alter stimmen die meisten Menschen der Aussage „Die eigenen vier Wände sind die beste Altersvorsorge“ zu. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 66 Prozent, bei den Über-60-Jährigen 83,9 Prozent.

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Germaine Dahlmann

Leiterin Kommunikation

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