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Repräsentative Befragung von 2.006 Bundesbürgern, die jeweils im März, Juni sowie Oktober eines jeden Jahres stattfindet. Es wurden folgende Fragen gestellt:

  • Sparen Sie für einen bestimmten Zweck und wenn ja, wofür?
  • Welche Absichten bestehen für Sie für das zukünftige Sparverhalten?
  • Welche Gründe gibt es für Sie für ein steigendes oder sinkendes Sparverhalten in der Zukunft?

1. Sparer / Nichtsparer

Nach dem Tal von 40 Prozent Anfang 2023 zeigte sich mit 42 Prozent 2024 eine leichte Aufwärtsbewegung beim zweckgebundenen Sparen, die sich nun in der ersten Welle 2025 auf 45,7 Prozent steigern konnte.

Der Anteil derjenigen, die für einen bestimmten Zweck sparen, liegt am höchsten in der jüngsten Altersgruppe bis 29 Jahre mit einem Anteil von 60 Prozent (höchste Steigerung von 13 Prozentpunkten seit 2024) gefolgt von den 30-39jährigen mit 56 Prozent. Nach einem Knick der 40-49jährigen mit 42 Prozent steigt die Kurve wieder für die 50-59jährigen mit 50 Prozent Zwecksparen. Am wenigsten wird unter den 60+ für einen bestimmten Zweck gespart mit nur mehr 33 Prozent.

53 Prozent der Befragten mit Abitur oder Studium gaben an, für einen bestimmten Zweck zu sparen, beim mittleren Bildungsabschluss sind es 50 Prozent, Volksschulabsolventen weisen einen Anteil von 36 Prozent auf.

Männer (44 Prozent) und Frauen (47 Prozent) weisen ein ähnliches Niveau auf, der Unterschied zwischen Ost (36 Prozent auf 42 Prozent) und West (43 Prozent auf 47 Prozent) ist weiterhin recht gering, das zweckgebundene Sparen steigt in ähnlichem Maße.

Die zweckgebundene Sparneigung ab einem Haushaltseinkommen von 2.500 Euro liegt bei einem Anteil von 53 Prozent um nurmehr 7 Prozent über dem Durchschnitt (vs. Vorjahr rund 15 Prozentpunkte darüber).

Tabelle: Sparer/NichtSparer_1_25

2. Sparziele

SPARZIELE 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23 1/23
Altersvorsorge: 60,6 55,8 57,5 57,2 56,1 56,7 51,2
Konsum/Anschaffungen
(Autokauf o. ä.):
46,4 44,7 44,7 45,4 40,7 41,3 46,7
Erwerb/Renovierung von Wohneigentum: 39,0 32,5 43,0 41,8 41,5 37,4 35,8
Kapitalanlage: 35,3 32,1 32,8 40,3 25,9 27,8 30,1
Notgroschen/Reserve: 5,5 9,5 5,7 3,6 3,6 7,5 7,0
Ausbildung der Kinder: 4,0 3,0 3,6 2,4 2,8 4,1 3,6
Sonstiges: 8,3 3,5 7,9 4,6 5,5 3,8 6,3

(Die Summe dieser Anteile ergibt mehr als 100 %, da die Befragten teilweise mehrere Sparziele angaben.)

In der Gesamtbetrachtung legt die Altersvorsorge im Jahresvergleich von 57,2 Prozent auf 60,6 Prozent zu (Männer und Frauen auf gleichem Niveau) und steht weiterhin auf Platz 1 beim Sparzweck.

Konsum folgt stabil mit 46,4 Prozent (Männer 40 Prozent, Frauen 52 Prozent), Wohneigentum auf Platz 3 mit 39,0 Prozent (Männer 42 Prozent, Frauen 36 Prozent) und Kapitalanlagen mit 35,3 Prozent (Abnahme um 5,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr).

Ein bemerkenswerter Anstieg des Sparzwecks der Altersvorsorge ist in der jüngsten Altersgruppe zu registrieren. Nach einem Absinken von 39 Prozent 2023 auf 28 Prozent 2024 liegt der Anteil nun bei 48 Prozent. Konsum ist in dieser Altersgruppe weiterhin auf Platz 1 mit 69 Prozent mit einer Steigerung im Jahresvergleich von 6 Prozentpunkten.

Bei den 30-39jährigen ist der Unterschied zwischen den Sparzwecken nicht so deutlich wie bei anderen Altersgruppen. Zwar ist die Altersvorsorge mit einem Anteil von 58 Prozent (vs. 65 Prozent 2024) erstplatziert, es folgen unmittelbar danach jedoch gleich Kapitalanlage mit 53 Prozent, Wohneigentum mit 50 Prozent und mit etwas Abstand Konsum (43 Prozent).

Mit sehr deutlichem Abstand rangiert die Altersvorsorge als Sparzweck bei den 40-49jährigen mit 68 Prozent (vs. 73 Prozent 2024) und bei den 50-59jährigen mit zunehmender Pensionsnähe bei stabilen 76 Prozent (73 Prozent 2024). Ab 60 Jahren sinkt der Anteil wieder auf immerhin noch 60 Prozent.

Sparinvestitionen in Wohneigentum sind bei den 39-39jährigen sowie 40-49jährigen mit rund 50 Prozent am höchsten. Kapitalanlagen bedienen die 30-39jährigen mit 53 Prozent am meisten.

3. Künftiges Sparverhalten

Auf die Frage über das künftige Sparverhalten gab es folgende Antworten (Anteile in Prozent):

ZUKÜNFTIGES SPARVERHALTEN 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23 1/23
Mehr: 11,2 9,4 8,3 9,1 8,1 8,8 7,4
Weniger: 14,6 13,0 12,2 13,6 13,6 15,8 13,8
Etwa gleich viel: 66,7 70,2 68,9 68,9 64,7 63,6 68,1
Weiß nicht und keine Angabe: 7,5 7,4 10,5 8,3 13,6 11,8 10,7

Unter den Befragten planen 66,7 Prozent, in Zukunft in gleichem Umfang zu sparen wie bisher, also etwa 3 Prozent weniger als noch im letzten Quartal des Jahres 2024.

Der Sparklima-Index fällt zwar negativ aus, ist aber mit -3,4 Prozent der beste Wert seit Mitte 2021.

In der Zielgruppenanalyse des Sparklima-Index sticht vor allem der Osten hervor, in welchem das Verhältnis der Mehrsparer negativ im Vergleich zu den Wenigersparern ausfällt. Mit 29 Prozent sind es die jüngeren Befragten von 14-29 Jahren, die das Ziel haben, in den nächsten Monaten mehr zu sparen (20 Prozent im Vorjahr).

3.1.        Gründe für steigendes Sparvolumen (Anteile in Prozent)

1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23 1/23

Allgemeines Sparen für die Zukunft/Notgroschen/Reserve:

37,5 34,9 27,0 34,7 22,5 28,8 43,5
Berufliche Veränderungen/Einkommensänderung:
32,8 32,1 15,6 33,4 35,7 26,8 29,2
Unsichere Altersvorsorge:
20,3 7,3 19,1 22,9 9,5 21,3 15,0
Steigende Ausgaben: 18,7 11,4 15,0 17,2 15,6 24,6 23,6
Immobilienerwerb/Modernisierung:
17,6 15,2 15,5 18,5 14,8 13,3 10,9
Größere Anschaffungen:
10,8 11,7 10,6 16,8 8,9 17,0 18,4
Allgemeine politische und
wirtschaftliche Situation:
10,6 14,1 11,5 17,0 9,2 14,6 24,9
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen: 10,6 7,4 5,0 12,8 4,7 13,0 3,7
Urlaub: 9,2 12,7 10,6 17,9 6,0 13,6 14,5
Arbeitslosigkeit: 4,2 0,7 0,4 4,4 2,8 3,2 2,5
Steigendes Konsumbedürfnis: 2,4 6,9 8,2 4,4 9,1 9,7 9,5

Der „Notgroschen“ liegt mit nun 37,5 Prozent mit etwas deutlicherem Abstand vor der beruflichen bzw. Einkommensänderung als Hauptmotiv für steigende Sparneigung, am deutlichen Vorsprung von 2023 oder 2022 kann er jedoch nicht mehr anknüpfen.

Gaben die Befragten im März 2023 noch mit einem Viertel an, dass die politische und wirtschaftliche Situation ein Grund für den Ausbau der Sparaktivität sei, so sank dieser Anteil im März 2024 auf 16,8 Prozent und landet nun im März 2025 nur mehr bei einem Wert von 10,6 Prozent.

Berufliche Veränderung, unsichere Altersvorsorge, Lebenshaltungskosten und Immobilienerwerb/-modernisierung landen auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr (Anteile je rund 20 Prozent).

3.2.        Gründe für sinkendes Sparvolumen

1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23 1/23

Steigende Ausgaben/Lebenshaltungskosten:

46,0 36,0 47,7 39,4 30,0 47,6 48,3
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen: 24,1 17,7 14,9 19,4 16,9 20,5 15,8
Immobilienerwerb/Modernisierung:
16,4 12,7 6,1 9,4 7,3 8,6 7,2
Allgemeine politische und wirtschaftliche Situation: 13,2 13,7 11,8 17,3 19,5 19,8 28,1
Sparen macht keinen Sinn:
12,7 13,9 16,5 17,5 9,1 15,9 12,1
Berufliche Veränderung/ Einkommensänderung:
12,1 14,7 12,4 12,4 9,8 6,2 7,9
Urlaub:
10,9 3,8 8,7 10,0 4,3 12,9 8,0
Unsichere Altersvorsorge:
9,1 7,7 15,4 19,5 11,1 21,6 12,2
Arbeitslosigkeit: 8,1 6,3 1,1 4,0 3,5 7,6 8,0
Steigendes Konsumbedürfnis: 7,8 4,6 3,3 7,8 10,5 8,8 7,1
Größere Anschaffungen:
5,4 13,1 5,3 5,8 3,4 5,3 5,8

Die Lebenshaltungskosten erreichen als Hauptgrund für sinkende Sparaktivität nach einem kurzen Abfallen 2024 auf 39,4 Prozent mit nun 46,0 Prozent in etwa wieder das Niveau von März 2023 (48,3 Prozent).

Fehlende Einkommenssteigerung /-einbußen folgt mit Abstand und rund einem Fünftel Anteil auf Platz 2.

16,4 Prozent geben Immobilienerwerb / Modernisierung an, ganze 13,2 Prozent geben die politische und wirtschaftliche Situation (2024 17,3 Prozent, 2023 28,1 Prozent) sowie die Sinnlosigkeit von Sparen als Gründe an.

4. Ausblick

Der ifo[1] Geschäftsklimaindex ist gestiegen im Vergleich zum Februar, „Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich aufgehellt.“ Die Unternehmen zeigen sich zufriedener mit der aktuellen Lage, auch seien die Erwartungen merklich gestiegen, denn die deutsche Wirtschaft hoffe auf Besserung.

Nicht vergessen darf man hierbei jedoch, dass sich die deutsche Wirtschaft in einer schwierigen Situation befindet. Geopolitische Spannungen schmälern Konjunkturaussichten, auch belastet der Amtsantritt von US-Präsident Trump die Weltwirtschaft. Aufgrund der unwägbaren Situation schwächelt auch die Binnennachfrage, Investitionen erfolgen verhalten.[2]

Man kann gespannt sein, inwieweit sich Europa in dieser vielschichtig problematischen Situation als geschlossene Einheit zeigt und welche weiteren Auswirkungen das auch nicht zuletzt auf Investitionen und Sparklima in Deutschland haben wird.

[1] https://www.ifo.de/fakten/2025-03-25/ifo-geschaeftsklimaindex-gestiegen-maerz-2025

[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1307/umfrage/entwicklung-monatswerte-des-ifo-geschaeftsklimaindex/

Pressekontakt

Germaine Dahlmann

Leiterin Kommunikation

Tel: +49 30 5900 91 534
E-Mail: dahlmann@vdpb.de