top

Repräsentative Befragung von 2.006 Bundesbürgern, die jeweils im März, Juni sowie Oktober eines jeden Jahres stattfindet. Es wurden folgende Fragen gestellt:

  • Sparen Sie für einen bestimmten Zweck und wenn ja, wofür?
  • Welche Absichten bestehen für Sie für das zukünftige Sparverhalten?
  • Welche Gründe gibt es für Sie für ein steigendes oder sinkendes Sparverhalten in der Zukunft?

1. Sparer / Nichtsparer

Nach dem Tal von 40 Prozent Anfang 2023 hat das zweckgebundene Sparen kontinuierlich zugelegt, fast die Hälfte der Befragten (48,3 Prozent) zählt zur Gruppe derer, die regelmäßig Geld auf die hohe Kante legen.

Der höchste Anteil der Sparer liegt in der Gruppe der 14-29jährigen mit 65 Prozent. Ebenso erhebliche Anteile entfallen auf die beiden großen Altersdekaden von 30-49 Jahre mit knapp 57 Prozent. Erst ab 50 sinkt der Anteil der Zwecksparer auf ein Niveau von 40 Prozent, nimmt ab 60+ weiter ab.

Seit der ersten Welle 2025 hat das Zwecksparen der Männer zugenommen und ist nun im Sommer mit dem der Frauen gleichauf (beide um 48 Prozent).

Der regionale Anstieg zweckgebundenen Sparens ist ebenfalls in etwa gleichverteilt, im Westen sind es 49 Prozent (in Welle 1 waren es 47 Prozent), im Osten sind es 46 Prozent (in Welle 1: 42 Prozent).

Auch beim Bildungsniveau ergeben sich auf den ersten Blick keine Überraschungen – die Verteilung ist seit vielen Wellen identisch: Mit 54 Prozent zweckgebundenem Sparen liegen die Befragten mit höherem Bildungsabschluss auf dem ersten Rang, beim mittleren Abschlussniveau sind 52 Prozent zu verzeichnen, was allerdings einen Anstieg von +9 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres aufzeigt. Auf Rang 3 unverändert der Volks-/ Hauptschulabschluss mit 37 Prozent.

2. Sparziele

SPARZIELE 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23
Altersvorsorge: 59,9 60,6 55,8 57,5 57,2 56,1 56,7
Konsum/Anschaffungen
(Autokauf o. ä.):
44,1 46,4 44,7 44,7 45,4 40,7 41,3
Erwerb/Renovierung von Wohneigentum: 33,0 39,0 32,5 43,0 41,8 41,5 37,4
Kapitalanlage: 33,8 35,3 32,1 32,8 40,3 25,9 27,8
Notgroschen/Reserve: 6,2 5,5 9,5 5,7 3,6 3,6 7,5
Ausbildung der Kinder: 2,9 4,0 3,0 3,6 2,4 2,8 4,1
Sonstiges: 6,7 8,3 3,5 7,9 4,6 5,5 3,8

(Die Summe dieser Anteile ergibt mehr als 100 %, da die Befragten teilweise mehrere Sparziele angaben.)

„Altersvorsorge“ ist mit 59,9 Prozent weiterhin Spitzenreiter beim Sparzweck (63 Prozent bei den Männern, 57 Prozent bei den Frauen). „Konsum“ folgt mit respektvollem Abstand und einem Anteil von 44,1 Prozent (40 Prozent Männer, 48 Prozent Frauen), gefolgt von „Kapitalanlage“ mit 33,8 Prozent (42 Prozent Männer, 26 Prozent Frauen) und „Wohneigentum“ mit 33 Prozent (31 Prozent Männer, 35 Prozent Frauen) – letzteres lag vor einem Jahr mit 43 Prozent noch um 10 Prozentpunkte höher. Ein Abfall auf 39 Prozent ließ sich bereits im März dieses Jahres beobachten.

Beim Sparen für die Altersvorsorge ziehen nun auch die jüngeren und mittleren Altersgruppen nach mit Anteilen von 74 Prozent für die 30-39jährigen (64 Prozent im Vorjahr), 75 Prozent bei den 40-49jährigen (66 Prozent im Vorjahr) und 77 Prozent bei den 50-59jährigen (im Vorjahr 74 Prozent).

Bei Sparern mit höchstem Bildungsabschluss liegt die Altersvorsorge mit 71 Prozent auf Platz 1, gefolgt von Kapitalanlagen mit 49 Prozent. Beim Volksschulabschluss liegt die Altersvorsorge mit 50 Prozent knapp vor Konsum mit 48 Prozent. Im mittleren Bildungssegment liegt Altersvorsorge mit 65 Prozent ebenfalls vorne, weitere Sparzwecke unterscheiden sich anteilig jedoch nicht so deutlich (Konsum 40 Prozent, Wohneigentum 38 Prozent, Kapitalanlage 35 Prozent).

3. Künftiges Sparverhalten

Auf die Frage über das künftige Sparverhalten gab es folgende Antworten (Anteile in Prozent):

ZUKÜNFTIGES SPARVERHALTEN 2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23
Mehr: 11,3 11,2 9,4 8,3 9,1 8,1 8,8
Weniger: 10,4 14,6 13,0 12,2 13,6 13,6 15,8
Etwa gleich viel: 68,0 66,7 70,2 68,9 68,9 64,7 63,6
Weiß nicht und keine Angabe: 10,4 7,5 7,4 10,5 8,3 13,6 11,8

Erstmals seit Anfang 2020 überwiegt nun (knapp) die Zahl derer, die künftig mehr sparen wollen die Zahl derer, die ihre Sparleistungen künftig reduzieren wollen oder müssen: Der Sparklima-Index fällt mit einem Wert von 0,9 positiv aus. Der Anteil derjenigen, die angeben, in Zukunft weniger zu sparen liegt derzeit bei 10,4 Prozent, der der Sparwilligen bei 11,3 Prozent. Noch im Frühjahr war die Konstellation gegenteilig, 14,6 Prozent der Befragten planten weniger zu sparen, 11,2 Prozent mehr.

Bemerkenswert ist auch die Entwicklung des Sparklimaindex im Detail.

Sowohl im Osten als auch im Westen ist der Index nun positiv auf gleichem Niveau. Auch in den Altersgruppen steigt der Index, lediglich bei den 14-29jährigen fällt er ab von 15,9 auf 11,9. Die größte Veränderung ergibt sich bei den 30-39jährigen: im Jahresvergleich steigert sich der Index um +13,1 Prozentpunkte auf 10,4. Bei den 40-49jährigen steigt er von -10 auf -0,7 – also um bemerkenswerte 9,3 Prozentpunkte.

3.1.        Gründe für steigendes Sparvolumen (Anteile in Prozent)

2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23

Allgemeines Sparen für die Zukunft/Notgroschen/Reserve:

20,0 37,5 34,9 27,0 34,7 22,5 28,8
Berufliche Veränderungen/Einkommensänderung:
39,6 32,8 32,1 15,6 33,4 35,7 26,8
Unsichere Altersvorsorge:
13,9 20,3 7,3 19,1 22,9 9,5 21,3
Steigende Ausgaben: 14,5 18,7 11,4 15,0 17,2 15,6 24,6
Immobilienerwerb/Modernisierung:
14,2 17,6 15,2 15,5 18,5 14,8 13,3
Größere Anschaffungen:
9,8 10,8 11,7 10,6 16,8 8,9 17,0
Allgemeine politische und
wirtschaftliche Situation:
10,2 10,6 14,1 11,5 17,0 9,2 14,6
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen: 9,2 10,6 7,4 5,0 12,8 4,7 13,0
Urlaub: 7,7 9,2 12,7 10,6 17,9 6,0 13,6
Arbeitslosigkeit: 4,2 0,7 0,4 4,4 2,8 3,2
Steigendes Konsumbedürfnis: 5,0 2,4 6,9 8,2 4,4 9,1 9,7

Pirschte sich bereits im März der Grund Berufliche Veränderung / Einkommensänderung mit 33 Prozent an den ersten Rang Notgroschen mit damals 38 Prozent als Grund für steigende Sparaktivität heran, so überholt die Einkommensänderung nun im Sommer mit einem Anteil von 40 Prozent und verweist den Notgroschen mit nur mehr 20 Prozent auf Rang 2. Steigende Lebenshaltungskosten, Immobilienkosten für Erwerb oder Modernisierung sowie unsichere Altersvorsorge folgen mit 15 bzw. 14 Prozent. Die politische & wirtschaftliche Situation fungiert mit nur mehr 10 Prozent Anteil als Argument steigender Sparaktivität.

3.2.        Gründe für sinkendes Sparvolumen

2/25 1/25 3/24 2/24 1/24 3/23 2/23

Steigende Ausgaben/Lebenshaltungskosten:

34,4 46,0 36,0 47,7 39,4 30,0 47,6
Fehlende Einkommenssteigerungen/Einkommenseinbußen: 19,6 24,1 17,7 14,9 19,4 16,9 20,5
Immobilienerwerb/Modernisierung:
6,2 16,4 12,7 6,1 9,4 7,3 8,6
Allgemeine politische und wirtschaftliche Situation: 5,1 13,2 13,7 11,8 17,3 19,5 19,8
Sparen macht keinen Sinn:
11,4 12,7 13,9 16,5 17,5 9,1 15,9
Berufliche Veränderung/ Einkommensänderung:
12,2 12,1 14,7 12,4 12,4 9,8 6,2
Urlaub:
7,0 10,9 3,8 8,7 10,0 4,3 12,9
Unsichere Altersvorsorge:
5,1 9,1 7,7 15,4 19,5 11,1 21,6
Arbeitslosigkeit: 8,5 8,1 6,3 1,1 4,0 3,5 7,6
Steigendes Konsumbedürfnis: 6,4 7,8 4,6 3,3 7,8 10,5 8,8
Größere Anschaffungen:
6,1 5,4 13,1 5,3 5,8 3,4 5,3

Steigende Lebenshaltungskosten sind weiterhin auf Rang 1 der sinkenden Sparmotive, jedoch nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor einem Jahr (47 Prozent) oder noch im März dieses Jahres (46 Prozent).

Die unsichere Altersvorsorge rutscht von im März 2024 20 Prozent über im Juni 2024 nurmehr 15 Prozent auf nun lediglich 5 Prozent. Auch die politische und wirtschaftliche Situation verliert an Kraft bei sinkender Sparaktivität.

4. Ausblick

Hieß es im April 2025 noch „Die deutsche Wirtschaft stellt sich auf Turbulenzen ein“, so kommuniziert das ifo-Institut „langsam“ wieder Optimismus von „Die deutsche Wirtschaft fasst langsam wieder Tritt“ im Mai 2025 bis nun „Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht“ im Juni 2025.[1]

Ein Faktor für die positive Stimmungslage mag sein, dass es Unternehmen wieder etwas leichter fällt, ihre Geschäfte vorherzusagen. Die Angaben zum Unsicherheitsfaktor fielen im Juni auf den niedrigsten Stand seit April 2023. „Die Unternehmen nehmen die aktuellen Signale aus der Politik positiv auf“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Sie wirken stabilisierend, trotz geopolitischer Risiken wie dem ungelösten Zollkonflikt.“[2]

[1] https://www.ifo.de/umfrage/ifo-geschaeftsklima-deutschland

[2] https://www.ifo.de/pressemitteilung/2025-06-30/unternehmen-koennen-wieder-besser-planen

Pressekontakt

Germaine Dahlmann

Leiterin Kommunikation

Tel: +49 30 5900 91 534
E-Mail: dahlmann@vdpb.de