Sparmotiv „Wohneigentum“ erneut unter den Top 3

– Sommerumfrage 2024 der privaten Bausparkassen –

Sparmotive der Bundesbürger Sommer 2024

vdpb_sparmotive_D_sommer_2024 (PDF, 209,6 kB)

Das Sparmotiv „Wohneigentum“ hat es erneut unter die Top 3 der Sparmotive geschafft. Der Abstand zum vierten Platz ist größer geworden, weil sich ein deutlicher Rückgang beim Sparmotiv „Kapitalanlage“ zeigt. Das sind die auffälligsten Ergebnisse in der aktuellen Sommerumfrage 2024 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 81. Mal mehr als 2.000 Personen ab 14 Jahren.

Das Sparmotiv „Altersvorsorge“ steht nach wie vor auf Platz 1 und wurde von 58 Prozent der Befragten genannt. In der Frühjahrsumfrage waren es noch 57 Prozent. „Konsum“, verstanden als Sparen für spätere größere Anschaffungen, belegt mit unverändert 45 Prozent weiterhin Platz 2. Das Sparmotiv „Wohneigentum“ verzeichnet ein Plus von einem Prozentpunkt und nimmt mit 43 Prozent wieder Platz 3 ein.

„Die Menschen sind nicht bereit, ihren Traum von eigenen vier Wänden aufzugeben“, erklärte dazu Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten
Bausparkassen. „Zwar sind die Immobilienpreise nach wie vor hoch. Bei den Bauzinsen sehen wir jedoch leichte Entspannungssignale.“ Die Menschen, so König, wissen: „Ohne Eigenkapitalbildung bleibt für normalverdienende Haushalte der Traum ein Traum. Vorsparen ist unverzichtbar. Das tun sie auch und strengen sich dafür an.“   

Die größte Änderung – dieses Mal allerdings in die gegenteilige Richtung – ergab sich wieder auf Platz 4 beim Sparmotiv „Kapitalanlage“. Gefragt wird hier u.a. nach Investmentfonds, Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Kapitallebensversicherungen. Dieses Sparmotiv nennen nun nur noch 32 Prozent nach zuletzt 40 Prozent. Das entspricht einem Wert, der immerhin aber noch leicht über denen liegt, die Jahre zuvor üblich waren.    

Das Sparmotiv „Notgroschen“ kommt auf 6 Prozent, nach 4 Prozent in der Frühjahrsumfrage. Es folgt die „Ausbildung der Kinder“ mit 4 Prozent – was ebenfalls einem Plus von zwei Prozentpunkten entspricht.

Private Bausparkassen trauern um Dr. Helmut Nietzer

Private Bausparkassen trauern um Dr. Helmut Nietzer

PM 5-2024_Dr. Nietzer (PDF, 164,5 kB)

Die privaten Bausparkassen trauern um Dr. Helmut Nietzer, der am 11. Mai 2024 im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Dr. Helmut Nietzer hatte von Mai 1992 bis Juni 1997 den Vorsitz des Verbands inne. Zuvor leitete er 18 Jahre lang den Bauspartechnischen Ausschuss des Verbands. Hauptberuflich gehörte der promovierte Diplom-Kaufmann von 1970 bis 1997 dem Vorstand der Leonberger Bausparkasse an, die 2001 mit der Wüstenrot Bausparkasse fusionierte.

In seine Amtszeit als Vorstandsvorsitzender des Verbands fiel die Gründung des Berufsbildungswerkes der Bausparkassen (BWB), mit der das Vertrauen der Kunden in eine qualifizierte Beratung gestärkt wurde. Wichtige Impulse lieferte er für die lang andauernde Diskussion über die Verbesserung der Wohneigentumsförderung und der Bausparförderung, die Ende 1995 erreicht wurde. Dahinter stand die Überzeugung, dass die Politik aus Gründen einer langfristig stabilen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung gut beraten ist, dem Wohneigentum als solches sowie der Eigenkapitalbildung durch Bausparen und damit einer soliden Finanzierung von Lebensträumen einen hohen Stellenwert einzuräumen.

Die privaten Bausparkassen gedenken des Verstorbenen in Trauer und tiefer Dankbarkeit. Dr. Helmut Nietzer hat sich große bleibende Verdienste erworben.

Sparmotiv „Kapitalanlage“ mit höchstem Stand seit 2008

– Frühjahrsumfrage 2024 der privaten Bausparkassen –

Sparmotiv „Kapitalanlage“ mit höchstem Stand seit 2008 – Frühjahrsumfrage 2024 der privaten Bausparkassen –

vdpb_sparmotive_D_fruehjahr_2024 (PDF, 209,8 kB)

Altersvorsorge, (späterer) Konsum und Wohneigentum waren in den letzten Jahren meist mit Abstand die wichtigsten Sparmotive. Deutlich herangerückt ist jetzt das Sparmotiv „Kapitalanlage“. Das ist das auffälligste Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2024 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 80. Mal mehr als 2.000 Personen ab 14 Jahren.

Die „Altersvorsorge“ ist nach wie vor das wichtigste Sparmotiv für die Befragten. 57,2 Prozent nannten es in der Frühjahrsumfrage – nach 56,1 Prozent im Herbst 2023. Auf Platz 2 folgt jetzt wieder der „Konsum“ – verstanden als Sparen für spätere größere Anschaffungen. Dieses Sparmotiv legte um 5 Prozentpunkte auf 45,4 Prozent zu. Das „Wohneigentum“ erreichte mit 41,8 Prozent nach 41,5 Prozent zuvor erneut den schon klassischen 3. Platz. Der größte Gewinner dieser Befragung ist die „Kapitalanlage“. Dieses Sparmotiv kommt auf 40,3 Prozent. Im Herbst waren es erst 26,9 Prozent. Ein Wert von über 40 Prozent wurde zuletzt im März 2008 erreicht – ein halbes Jahr vor dem Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehmann Brothers, der den Höhepunkt der

damaligen weltweiten Finanzkrise markierte. In den letzten zehn Jahren lag der Wert immer unter 35 Prozent.  

„Die Preissteigerungen werden nach Aussage der Deutschen Bundesbank noch länger höher ausfallen werden als lange Zeit üblich“, erklärte dazu Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Wer Geld übrig hat, um es längerfristig anzulegen, achtet deshalb heute stärker auf Ertragschancen.“

Das Sparmotiv „Notgroschen“ nennen unverändert 3,6 Prozent. „Ausbildung der Kinder“ kommt auf 2,4 nach 2,8 Prozent.  

Verband der Privaten Bausparkassen bestätigt Vorstand

Verband der Privaten Bausparkassen bestätigt Vorstand

PM 3-2024_Neuer Vorstand (PDF, 437,8 kB)

Bernd Hertweck (56) ist für weitere drei Jahre als Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen e.V. wiedergewählt worden. Dem ehrenamtlichen Verbandsvorstand gehört er seit 2013 an. 2018 übernahm er den Vorsitz. Hertweck ist Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse AG und Leiter des Geschäftsfelds Wohnen im Wüstenrot & Württembergische-Konzern.

In den Verbandsvorstand wiedergewählt wurden Mike Kammann (49), Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Dietmar König (57), Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse AG, und Jörg Phlippen (63), Mitglied des Vorstands der Debeka Bausparkasse AG. Kammann und König kamen im November 2023 neu in den Verbandsvorstand, Phlippen gehört ihm seit Mai 2021 an.

Ganz oben auf der Agenda des Verbands stehen drei Themen: Wohneigentumsbildung als sozialer Auftrag; Reform der staatlich geförderten Eigenheimrente sowie Erhöhung der energetischen Sanierungsrate für mehr Klimaschutz.

v. l. n. r. Mike Kammann, Bernd Hertweck, Jörg Phlippen, Dietmar König

Dem Verband gehören neun bundesweit tätige private Bausparkassen mit über 14 Millionen Verträgen an. 2023 wurden über eine Million neue Verträge mit einer Bausparsumme von 66,5 Milliarden Euro abgeschlossen und fast 30 Milliarden Euro an Baugeldern ausgezahlt.

Top Geldanlagen 2024

Berlin: In Zeiten einer sich abschwächenden Konjunktur verbessert sich die Kauflaune kaum. Sparen ist bei den Bürgern wieder angesagt. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen erneut mehr als 2.000 Personen im Alter von über 14 Jahren.

Das Girokonto erreicht 2024 wieder die Spitzenposition mit 41 Prozent und konnte gegenüber 2023 um drei Prozentpunkte zulegen. Unverändert auf Platz 2 steht das Sparbuch. 35 Prozent legen darauf ihr Geld an – nach 33 Prozent im Vorjahr. Auf Platz 3 mit 28 Prozent stehen, mit einem Zuwachs von acht Prozentpunkten, kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeldkonten/Festgeldkonten/Termingelder. 2023 nahmen sie erst Platz 7 ein.

Auf Platz 4 folgen erneut Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 27 Prozent nach zuvor 24 Prozent. Von 22 auf 27 Prozent verbesserten sich die Investmentfonds. Sie erreichten damit ebenfalls Platz 4.

Platz 5 belegen gemeinsam Aktien und Immobilien mit je 23 Prozent. Dabei verzeichneten die Aktien ein Plus von drei Prozentpunkten, während die Immobilien zwei Prozentpunkte verloren.  

Beim Bausparvertrag zeigt sich mit jetzt 22 Prozent nach zuvor 23 Prozent eine stabile Entwicklung. Wichtiger als der Zins in der Ansparphase ist hier der damit verknüpfte niedrige Darlehenszins. Die Riester-Rente kommt 2024 auf 20 Prozent nach 17 Prozent 2023. Auf dem letzten Platz liegen weiterhin Festverzinsliche Wertpapiere, die jetzt von 12 Prozent der Befragten genannt werden, was einem Plus von vier Prozentpunkten entspricht.

Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen damit acht von zehn Anlageformen ein zum Teil deutliches Plus und nur zwei ein leichtes Minus. „Angesichts eines schwachen Wirtschaftswachstums halten die Bürger ihr Geld zusammen. Sicher und kurzfristig verfügbar, ist für viele der Hauptsparanreiz“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, Christian König, dieses Ergebnis. „Für andere zählt die bessere Verzinsung oder wie beim Bausparvertrag das Zusatzplus.“

Jungakademiker erhalten Wissenschaftspreis

Jungakademiker erhalten Wissenschaftspreis

PM 1-2024_Preisverleihung (PDF, 542,3 kB)

Alle zwei Jahre verleiht der Verband der Privaten Bausparkassen seinen Wissenschaftspreis. Er ist nach seinem Gründer Werner Lehmann benannt und würdigt seit über 40 Jahren die Arbeiten von jungen Akademikerinnen und Akademikern zum Thema „Bauen, Wohnen und Finanzieren“. Die Auszeichnung fand jetzt in Berlin statt. Ausgereicht wurden Preise in der Summe von 14.000 Euro.

  • Den ersten Preis erhielt Dr. Judith Fauth für ihre Dissertation „Ein handlungsorientiertes Entscheidungsmodell zur Feststellung der Genehmigungsfähigkeit von Bauvorhaben“ an der Bauhaus-Universität Weimar.
  • Der zweite Preis wurde vergeben an Antonia Cruel für ihre Masterarbeit „Zwischennutzung. Zwischen den Fronten – Potential der Zwischennutzung von bewohnbarem Büroleerstand in München“, eingereicht an der TU München.
  • Der dritte Preis wurde verliehen an Dr. Julia Braun für ihre Dissertation „Institutions, Contracts, and Regulation of Housing Financing“ an der Universität Hohenheim und ebenfalls mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurde Dr. Alexander Daminger für seine Dissertation „On the Effects of Homeownership Subsidies on the Spatial Distribution of Population, Housing, and Housing Prices within German Cities and Regions” an der Universität Regensburg.

Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Heinrich Bockholt, Institut für Finanzwirtschaft;
Prof. Dr. Tobias Just, Universität Regensburg; Prof. Dr. Karola Knauthe, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin; Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen e.V.; Prof. Dr. Andreas Pfnür, Technische Universität Darmstadt.

Kurzfassungen der Arbeiten finden sich unter: www.bausparkassen.de/wissenschaftspreis

Dr. Werner Lehmann, † 1982, war Gründer des Verbandes der Privaten Bausparkassen nach dem Krieg, bis 1977 dessen Geschäftsführer und Vorstandsmitglied und hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Bausparen über die Branche hinaus einen Namen gemacht.

v.l.n.r.: Hauptgeschäftsführer Christian König, Dr. Judith Fauth, Dr. Julia Braun, Antonia Cruel, Dr. Alexander Daminger und Dr. Juri Schudrowitz

Eigenheimrente ab 2024 auch für energetische Sanierungen nutzbar

Eigenheimrente ab 2024 auch für energetische Sanierungen nutzbar

PM 15/2023 - Eigenheimrente (PDF, 138,0 kB)

Als staatlich gefördertes Instrument zum Erwerb von Wohneigentum hat sich die Eigenheimrente („Wohn-Riester“) bewährt. Sie hilft vielen Haushalten schon jetzt beim Aufbau von Eigenkapital, bei Tilgung oder Umschuldung von Darlehen und beim altersgerechten Umbau.

Ab 2024 kann das Guthaben aus dem Eigenheimrenten-Vertrag auch für energetische Sanierungen eingesetzt werden. Darauf wies jetzt der Verband der Privaten
Bausparkassen hin. Energieeinsparung und Werterhalt der Wohnimmobilien gehen hier Hand in Hand. Die Mindestentnahmesumme beträgt dabei 20.000 Euro. Wurde die Wohnung vor weniger als drei Jahren erworben, liegt sie bei 6.000 Euro.

Voraussetzung ist, dass die energetische Sanierungsmaßnahme von einen Fachbetrieb umgesetzt wird und dieses Unternehmen bzw. eine ausstellungsberechtigte Person die Sanierung als eine förderbare im Sinne des Gesetzes bestätigt. Hierzu gibt es ein amtlich vorgeschriebenes Muster.

Von den förderbaren Sanierungen abgedeckt sind:

  • Wand- und Dachflächendämmung sowie Dämmung der Geschossdecken
  • Erneuern von Fenstern oder Außentüren
  • Einbau oder Erneuerung einer Lüftungsanlage
  • Erneuerung der Heizungsanlage
  • Verbesserung einer Heizungsanlage im Bestand (Voraussetzung; mindestens zwei Jahre alt)
  • Einbauen von digitalen Systemen zur Optimierung des energetischen Betriebs und Verbrauchs
  • Kosten für Energieberatung und Erteilung der Bescheinigung über förderbare Sanierung.

Weitere Informationen hat die Deutsche Rentenversicherung Bund zusammengestellt:

https://riester.deutsche-rentenversicherung.de/DE/So-geht-Riester/So-geht-Wohn-Riester/so-geht-wohn-riester_node.html

Zwei neue Vorstandsmitglieder

Zwei neue Vorstandsmitglieder

PM 14/2023 - Neuwahlen Verband (PDF, 114,7 kB)

Der Verband der Privaten Bausparkassen e.V. hat zwei neue (ehrenamtliche) Vorstandsmitglieder: Mike Kammann und Dietmar König. Beide wurden auf der Mitgliederversammlung in Berlin jeweils einstimmig in ihr neues Amt gewählt.

Mike Kammann ist designierter Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG. Er folgt auch in der Verbandsfunktion dem jetzigen Vorstandsvorsitzenden der Schwäbisch Hall AG, Reinhard Klein, der die Führung der Bausparkasse Ende 2023 an Kammann abgeben wird.

Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse AG. Er übernimmt im Verband die Aufgabe von Henning Göbel, der aus dem Vorstand der Bausparkasse Anfang Oktober 2023 ausgeschieden ist.

Dem Vorstand des Verbands gehören weiterhin an: Bernd Hertweck, Vorsitzender des Vorstands der Wüstenrot Bausparkasse AG als Verbandsvorsitzender, und Jörg Phlippen, Mitglied des Vorstands der Debeka Bauparkasse AG. Die turnusgemäßen Neuwahlen zum Verbandsvorstand finden Ende April 2024 statt.

Fotos von Herrn Kammann und Herrn König finden Sie unter:

www.bausparkassen.de/verband/ueber-uns/organe/

Arbeitnehmer-Sparzulage: Einkommensgrenzen werden ab 2024 mehr als verdoppelt

Arbeitnehmer-Sparzulage: Einkommensgrenzen werden ab 2024 mehr als verdoppelt

PM 14-2023_gem. PM Arbeitnehmersparzulage (PDF, 165,8 kB)

BERLIN –Die Arbeitnehmer-Sparzulage zu den vermögenswirksamen Leistungen der Arbeitgeber wird verbessert. Der Bundestag stimmte heute dem kurzfristig von den Ampel-Fraktionen eingebrachten und von der Unionsfraktion mitgetragenen Vorschlag zu. Die Einkommensgrenzen werden schon ab 2024 auf 40.000 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen für Alleinstehende und 80.000 Euro für Verheiratete angehoben, um wieder mehr Menschen mit dem Sparanreiz zu erreichen. „Dieser Schritt war überfällig“, so die Bewertung der beiden Bausparkassenverbände.

Die Erhöhung der Einkommensgrenzen gilt für beide förderfähigen Sparformen: das Bausparen und das Sparen mit Vermögensbeteiligungen, zum Beispiel Investmentfonds. Die Anpassung erfolgte im Rahmen des Zukunftsfinanzierungsgesetzes. Mit diesem will die Bundesregierung die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ausbauen und die Gründung von Start-ups erleichtern. Durch die Reform werden die Einkommensgrenzen der Arbeitnehmer-Sparzulage für Bausparen und für Anlagen in Vermögensbeteiligungen angeglichen.

„Dadurch signalisiert der Staat  Millionen von abhängig Beschäftigten, dass es sinnvoll ist, früh mit der Vermögensbildung zu beginnen“, begrüßen der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen (VdPB), Christian König, und der Verbandsdirektor der Landesbausparkassen (LBS), Axel Guthmann, die Initiative des Parlaments. Dies sei unerlässlich, um später über genug Eigenkapital für den Erwerb von Wohneigentum zu verfügen. Das Signal sei gerade für die junge Generation wichtig, die in einem Umfeld sehr niedriger Zinsen aufgewachsen ist und vorsorgendes Sparen oft erst wieder lernen muss.

Die aktuellen Einkommensgrenzen von 17.900 und 35.800 Euro beim Bausparen stammen aus dem Jahr 1999. 2023 sind daher laut einer Untersuchung von empirica nur noch knapp 8 Millionen Arbeitnehmer anspruchsberechtigt. Der Kreis erweitert sich jetzt um fast 14 Millionen. „Damit der Sparanreiz Früchte trägt, ist es jetzt wichtig, dass auch die Arbeitgeber ihren Beitrag leisten und vermögenswirksame Leistungen anbieten“, erklärten König und Guthmann.

Info

Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist eine staatliche Zulage zu den vermögenswirksamen Leistungen, die Unternehmen ihren Beschäftigten entweder als Arbeitgeberleistung zusätzlich zum Lohn gewähren oder aber aus deren Nettolohn auf einen vom Arbeitnehmer benannten Sparvertrag überweisen. Förderfähig sind zum einen die wohnungswirtschaftliche Verwendung, beispielsweise das Bausparen oder die Tilgung eines Baukredits, zum anderen Vermögensbeteiligungen wie Fondssparpläne. Der Fördersatz für die wohnungswirtschaftliche Verwendung beträgt derzeit 9 Prozent, die maximale jährliche Zulage 43 Euro. Das Beteiligungssparen wird mit 20 Prozent und bis zu 80 Euro im Jahr bezuschusst. Dort liegen die Einkommensgrenzen heute bei 20.000 Euro bzw. 40.000 Euro.

„Ampel“ muss Wohneigentumspolitik voranbringen – Bauspartag der deutschen Bausparkassen

„Ampel“ muss Wohneigentumspolitik voranbringen - Bauspartag der deutschen Bausparkassen

PM 12/2023 - Bauspartag (PDF, 163,5 kB)

„Die Ampel muss dringend gegensteuern, sonst können sich nur noch Besserverdienende Wohneigentum leisten.“ Dies ist eine von drei zentralen Forderungen, die die Vorsitzenden der beiden deutschen Bausparkassenverbände, Bernd Hertweck und Jörg Münning, der Bundesregierung auf dem Bauspartag in Berlin unisono mit auf den Weg gaben. Zweitens sei es wichtig, die Wohneigentümer mitzunehmen, um den Klimaschutz im Gebäudebereich schneller voranzubringen. Und drittens gehört nach Auffassung der Bausparkassenverbände bei der Reform der privaten Altersvorsorge auch die Eigenheimrente angepackt: „Sie muss deutlich einfacher werden.“

„Wohneigentumsbildung ist der Wohnraumschaffer Nummer 1 in Deutschland“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Privaten Bausparkassen, Bernd Hertweck. In den letzten 10 Jahren seien über 1 Million Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern neu entstanden – fast 100.000 mehr als neue Mietwohnungen in neuen und alten Gebäuden. Die Wohneigentumsbildung habe dringend benötigte Mietwohnungen frei gemacht. „Trotzdem liegt der Fokus der Ampel bisher einseitig auf Mietwohnungen“, so Hertweck. Das müsse sich ändern. Nicht um Menschen individuelle Träume zu erfüllen, sondern weil unsere Gesellschaft davon als Ganzes profitiere. „Wir brauchen beides: mehr Mietwohnungen und mehr Eigenheime.“ 

In diesem Zusammenhang fordern die deutschen Bausparkassen, die Sparfähigkeit und die Sparbereitschaft normalverdienender Haushalte zu stärken. Dafür biete sich zum Beispiel die längst überfällige Verbesserung der Arbeitnehmersparzulage an. Die Erwerbsnebenkosten müssten dringend abgesenkt werden. Das Vorhaben der „Ampel“, den Bundesländern die Einführung von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer zu ermöglichen, sei jetzt in Gesetzesform zu gießen. Um im Bundesrat eine Mehrheit dafür zu gewinnen, brauche es vermutlich eine temporäre Kompensation des Bundes.

Der soziale Nutzen der Wohneigentumsbildung zeigt sich nach Auffassung der deutschen Bausparkassen auch beim Vorhaben, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu gestalten. „Voraussetzung ist eine Verdopplung der jährlichen Sanierungsquote, die heute bei einem Prozent liegt“, hob Jörg Münning, Vorsitzender der LBS-Bausparkassenkonferenz, hervor. Viele Wohneigentümer seien durch die Diskussion um das Heizungsgesetz noch stark verunsichert. Münning: „Die Politik muss jene Menschen mitnehmen, die ein eigenes Interesse am Werterhalt ihrer Immobilie haben und die dafür oft auch zweckgerichtet vorsparen, etwa mit einem Bausparvertrag.“ Dort, wo sich Sanierungsinvestitionen lange nicht rechnen, müssten Fordern und Fördern sozial ausbalanciert sein. „Vor allem aber brauchen wir eine langfristig verlässliche Förderung – weit über die aktuelle Legislaturperiode hinaus.“

Planungssicherheit für mindestens fünf bis zehn Jahre forderte der Vorstandsvorsitzende der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Reinhard Klein. Er vermisst „einen Masterplan, der aus vorhandenen Puzzlestücken ein Gesamtbild formt“. Die Sanierungslogik müsse die CO2-Effizienz höher bewerten als die reine Energieeffizienz. Gebäude mit Energieklasse G oder H könnten mit vertretbarem Aufwand CO2-neutral betrieben werden, aber nicht voll energieeffizient. „Die Förderprogramme“, so Klein, „sind deshalb auf die CO2-Auswirkungen abzustellen und stärker nach sozialen Kriterien zu differenzieren.“ Außerdem mahnte er Technologieoffenheit an.

Stefan Siebert, Vorstandsvorsitzender der LBS Süd, fordert eine Reform der staatlich geförderten Eigenheimrente – auch Wohn-Riester genannt. „Sie hilft beim Eigenkapitalaufbau und beschleunigt die Schuldentilgung, ist jedoch kompliziert und gehört vereinfacht“, betonte er. Die Diskussion um die Zukunft der privaten Altersvorsorge kreise derzeit einseitig um die Geldrente. Weil viele nicht gleichzeitig auf zwei Wegen für ihr Alter vorsorgen könnten, aber eine Präferenz für eigene vier Wände hätten, müsse die Eigenheimrente eine frei wählbare und gleichberechtigte Alternative zu einer Geldrente bleiben.