Wohneigentumspolitik als sozialer Auftrag – Bauspartag der privaten Bausparkassen

Wohneigentumspolitik als sozialer Auftrag - Bauspartag der privaten Bausparkassen

PM 11/2022 - Bauspartag (PDF, 141,6 kB)

„Vielerorts besteht die Gefahr, dass Wohneigentum zum Privileg Besserverdienender wird. Dem muss die Politik entgegensteuern. Nicht um individuelle Träume zu erfüllen, sondern weil Wohneigentumspolitik praktizierte Sozialpolitik ist“. So formulierte es der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Privaten Bausparkassen, Bernd Hertweck, beim Bauspartag in Berlin. Bundesbauministerin Klara Geywitz erklärte: „Mit unserer neuen Wohneigentumsförderung werden wir Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen helfen, sich Wohneigentum zu leisten.“

Stark gestiegene Immobilienpreise, steigende Bauzinsen, explodierende Energiepreise bei sinkendem Realeinkommen: „Normalverdiener“, so Hertweck, „tun sich vielerorts zunehmend schwer, sich ihren größten Lebenstraum, eigene vier Wände, zu erfüllen. Ihnen über die Schwelle zum Wohneigentum zu helfen, muss ein Kernanliegen der Politik sein.“ Wohneigentumsbildung sei der klassische Einstieg in den Vermögensaufbau, der die Vermögensverteilung gerechter mache. Als Absicherung im Alter durch mietfreies Wohnen entlasteten eigene vier Wände die sozialen Sicherungssysteme. Hertweck forderte mehr Unterstützung beim Eigenkapitalaufbau, weil mangelndes Eigenkapital die größte Hürde beim Wohneigentumserwerb darstelle. Konkret mahnte er die Verbesserung der Arbeitnehmersparzulage an, die seit 23 Jahren nicht mehr angepackt worden sei. Viele Arbeitnehmer seien dadurch aus der Förderung herausgefallen, obwohl sie real nicht mehr verdienten als früher. Dringenden Handlungsbedarf gebe es auch bei der staatlich geförderten Eigenheimrente – auch Wohn-Riester genannt. Sie müsse radikal vereinfacht werden und auch Selbstständige sollten sie nutzen dürfen. Hertweck: „Viele Menschen sind nicht in der Lage, gleichzeitig auf zwei Wegen für ihr Alter privat vorzusorgen: mit einer Eigenheimrente und einer Geldrente. Die Eigenheimrente muss deshalb eine frei wählbare und gleichberechtigte Alternative zur Geldrente bleiben.“

In der Panel-Diskussion hat Bundesbauministerin Klara Geywitz auch ausgeführt, dass ihr Ministerium den Erwerb von Genossenschaftsanteilen zur Selbstnutzung wie zur Neugründung fördere. Es gebe ein Bedürfnis nach neuen Genossenschaften. Hierfür werde in Kürze ein attraktiver Anreiz gesetzt.  

Trotz einer spürbaren Verunsicherung infolge des Kriegs in der Ukraine und dessen Auswirkungen ist Wohneigentum für die Menschen unverändert attraktiv. Darauf wies der Geschäftsführer des forsa-Instituts, Dr. Peter Matuschek, hin. 80 Prozent der Mieter würden nach der neuesten Umfrage am liebsten in eigenen vier Wänden wohnen, betonte er. 25 Prozent von ihnen planten einen Immobilienkauf, auch wenn sie fast alle meinten, dass dies heute schwieriger sei als noch vor fünf Jahren.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Dr. Florian Toncar MdB (FDP), zeigte sich zuversichtlich, mit den Ländern eine Einigung bei der Grunderwerbsteuer hinbekommen zu können. Bei Überlegungen zu eigenkapitalersetzenden Darlehen bzw. Tilgungszuschüssen müsse man die finanzielle Situation im Auge behalten. Hier gelte es, einen „guten Hebel“ zu finden, der neue Haushaltsrisiken vermeide.   

Der Vorstandsvorsitzende der BHW Bausparkasse, Henning Göbel, machte in der Diskussion deutlich, dass eigene vier Wände die mit Abstand beliebteste Form der privaten Altersvorsorge seien. „Wer eine Immobilie erwirbt, sorgt nicht nur für sein Alter vor, sondern schafft zugleich einen inflationssicheren Vermögenswert, der an Kinder und Enkel weitergegeben werden kann.“ Das erfordere jedoch privates Engagement über die gesetzliche Vorsorge hinaus. „Um zukünftige Rentner vor Illusionen zu bewahren, ist es wichtig, dass die Politik die Notwendigkeit von zusätzlichen Sparanstrengungen intensiv kommuniziert“, erklärte Göbel. „Wohneigentum steht für Unabhängigkeit, Mietfreiheit im Alter, Schutz vor Kündigung.“     

Kassem Taher Saleh, MdB, Obmann im Bauausschuss des Bundestags von Bündnis`90/Die Grünen, plädierte für eine Bauwende und eine weitgehende Konzentration der Fördermittel auf den Bestand. Umbau vor Neubau und Lebenszyklusbetrachtung seien dabei zentrale Pfeiler.

Mike Kammann, Mitglied des Vorstands der Bausparkasse Schwäbisch Hall, wies auf die 40 Milliarden Euro hin, die die Bausparkassen pro Jahr an Baugeldern auszahlen. Der Großteil davon fließe in energetische Sanierungsmaßnahmen. Im Bestand liege der stärkste Hebel. „Fast ein Drittel der bestehenden Wohngebäude zählen zu den schlechtesten Energieeffizienzklassen G und H“, so Kammann. „Hier müssen wir ran – das betrifft auch die künftige Förderung. Es gilt: ohne Immobilien keine Klimawende.“

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall habe Kennzahlen definiert, mit denen sie die Nachhaltigkeit ihrer Kredite bewerten und Fortschritte messen könne. „Ein Drittel unseres Kreditportfolios zahlt bereits auf die Umweltziele der EU-Taxonomie im Wohngebäudebereich ein und lässt sich damit als ökologisch nachhaltig klassifizieren.“  

Spitzen-Finanzierer des privaten Wohnungsbaus

Spitzen-Finanzierer des privaten Wohnungsbaus

PM 10/2022 - Wohnungsbaufinanzierung (PDF, 172,9 kB)

316,5 Milliarden Euro wurden 2021 zur privaten Wohnungsbaufinanzierung ausgezahlt – 29,5 Milliarden Euro mehr als 2020. Damals waren es 287,0 Milliarden Euro. Darauf wies jetzt der Verband der Privaten Bausparkassen hin.

Die Sparkassen erzielten 99,4 Milliarden Euro (2020: 89,2). Das entspricht einem Marktanteil von 31,4 Prozent. Mit 81,1 Milliarden Euro (2020: 71,0) kamen die Genossenschaftsbanken auf einen Marktanteil von 25,6 Prozent. Die Kreditbanken stellten Mittel im Volumen von geschätzten 72,9 Milliarden Euro (2020: 64,2) bereit; ihr Marktanteil lag damit 2021 bei 23,0 Prozent. Die Bausparkassen trugen mit 40,2 Milliarden Euro (2020: 40,8) zur privaten Wohnungsfinanzierung bei. Mit ihrem bislang zweitbesten Ergebnis erreichten sie einen Marktanteil von 12,7 Prozent.

Geschätzte 10,9 Milliarden Euro (2020:9,7) wurden von den Realkreditinstitute (private Hypothekenbanken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten) ausgereicht, was einen Marktanteil von 3,4 Prozent ergab. Mit 8,6 Milliarden Euro (2020: 10,0) und einem Marktanteil von 2,7 Prozent folgen die Lebensversicherungen. Auf die Landesbanken entfielen geschätzte 3,4 Milliarden Euro (2020: 2,1 Mrd. Euro) bzw. ein Marktanteil von 1,1 Prozent.

In diesen Zahlen sind auch die durchgeleiteten – auf die Institutsgruppen nicht näher aufgeschlüsselten – Kredite der KfW enthalten. Sie basieren auf Angaben der Verbände bzw. Schätzungen von Prof. Dr. Mechthild Schrooten von der Hochschule Bremen.

Weniger als 40 Prozent können sparen – Sommerumfrage 2022 der privaten Bausparkassen

Weniger als 40 Prozent können sparen – Sommerumfrage 2022 der privaten Bausparkassen

PM 9/2022 - Sommerumfrage (PDF, 178,5 kB)

Weniger als 40 Prozent der Deutschen sehen sich derzeit in der Lage, für bestimmte Zwecke zu sparen. Das ist der niedrigste Wert seit 25 Jahren. Betroffen davon sind die Sparmotive „Altersvorsorge“ und „Konsum“. „Wohneigentum“ und „Kapitalanlage“ konnten dagegen ihr Niveau halten. Zu diesem Ergebnis kommt die Sommerumfrage 2022 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 75. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

Die Zahl derjenigen, die angeben, für bestimmte Zwecke sparen zu können, ist auf 39,3 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert, der jemals in dieser Umfragereihe, die bis ins Jahr 1997 zurückgeht, gemessen wurde. Im Frühjahr 2022 waren es noch 42,4 Prozent. „Die Preisexplosion macht den Menschen zu schaffen“, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Zum Sparen bleibt vielfach nichts mehr übrig.“

Das Sparmotiv „Altersvorsorge“ verzeichnet einen Rückgang von 59 Prozent auf 57 Prozent. „Konsum“ – verstanden als Sparen für spätere größere Anschaffungen – nennen nur noch 49 Prozent nach zuletzt 53 Prozent. Ihr Niveau halten konnten dagegen die Sparmotive „Wohneigentum“ mit 44 Prozent und „Kapitalanlage“ mit 33 Prozent.

6 Prozent – nach 5 Prozent im Frühjahr – geben als Sparmotiv jetzt „Notgroschen“ an und 3 Prozent nach zuvor 4 Prozent „Ausbildung der Kinder“.

Ohne Bauwende keine Klimawende -Trendstudie zum Thema „Klimaneutralität bis 2045 – Wie werden wir in Zukunft bauen und wohnen?“

Ohne Bauwende keine Klimawende - Trendstudie zum Thema „Klimaneutralität bis 2045 – Wie werden wir in Zukunft bauen und wohnen?“

PM 8/2022 - Bauwende-Klimawende (PDF, 149,6 kB)

Die notwendige Klimawende lässt sich nur mit einer Bauwende erreichen. Die Herausforderungen sind riesig – auch unter finanziellen und sozialen Aspekten. Wie schaffen wir die Bauwende? Wie bleibt Klimaschutz im Gebäudebereich bezahlbar? Und wie kann die Motivation der Bürger, hier voranzugehen, gestärkt werden? Von der jetzt vorliegenden Trendstudie des Instituts für Zukunftspolitik Berlin im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen soll ein Impuls für die öffentliche Debatte ausgehen. Ihr liegt eine repräsentative Umfrage durch das Forsa-Institut zu einzelnen Aspekten wie Energiekosten, Sanierungsmaßnahmen und Förderprogrammen zugrunde.

„Ohne eine Bauwende gibt es keine Klimawende“. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Privaten Bausparkassen, Bernd Hertweck, bei der Vorstellung der Trendstudie. „Das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen wir nur, wenn wir das Sanierungstempo im Gebäudesektor stark beschleunigen.“ Für Wohneigentümer und Mieter habe die Bauwende gravierende Folgen. „Umso wichtiger ist es“, so Hertweck, „dass wir sie auf diesem Weg mitnehmen.“ Ökonomie, Ökologie und Sozialverträglichkeit müssten zusammen gedacht werden.

Sorgen vor finanzieller Überforderung

Eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts zeigt, dass sich 42 Prozent der Deutschen vor einer finanziellen Überforderung durch steigende Energiepreise fürchten. Bei Beziehern niedriger Einkommen sind es sogar 66 Prozent. Eine Mehrheit (51 Prozent) ist deshalb der Meinung, dass Wohneigentümer, Mieter und der Staat die durch energetische Sanierungsmaßnahmen entstehenden Kosten tragen sollen. Bei der Sanierungspflicht ist Deutschland gespalten: 45 Prozent unterstützen sie; 49 Prozent lehnen sie ab. Die Befürworter fordern dabei aber eine ausreichende Übergangszeit (84 Prozent) und einen sozialen Ausgleich (81 Prozent).

Hohe Bereitschaft zu energetischen Sanierungsmaßnahmen

Die Bereitschaft zu energetischen Sanierungsmaßnamen ist groß. 70 Prozent der Wohneigentümer planen solche für die nächsten Jahre. Von ihnen setzen 80 Prozent auf Photovoltaik und Solarthermie. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Versorgungssicherheit ist es zu verstehen, dass für mittlerweile 79 Prozent der Wohneigentümer beim Kauf einer neuen Heizungsanlage eine sichere Energieversorgung sehr wichtig ist – und für 20 Prozent immerhin wichtig. Für gut zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) bleibt eine staatliche Förderung für den Einbau wichtig.

Förderprogramme oft unbekannt

Die zahlreichen Förderprogramme zu Energieeffizienz und Energiesparen sind den Deutschen jedoch kaum bekannt. Nur jeder Vierte (27 Prozent) fühlt sich sehr gut oder gut informiert, mehr als zwei Drittel (69 Prozent) fühlen sich schlecht informiert. Der geringe Kenntnisstand geht mit der Tatsache einher, dass wiederum mehr als zwei Drittel (70 Prozent) ihre Heiz- und Stromkosten nicht oder nur ungefähr kennen.

Im Rahmen dieser Trendstudie wurden Interviews mit Experten des Naturschutzbundes (NABU), der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), der Architektenkammer Baden-Württemberg, und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen geführt, um auch Aspekte wie „Balance aus Verdichtung, Lebensqualität und Umweltschutz“ oder „Nachhaltige Baustoffe und Kreislaufwirtschaft“ und „Potenziale für Stadt und Land“ beleuchten zu können. Sie ist abrufbar unter www.bausparkassen.de/daten-fakten/studien/

Jungakademiker erhalten Wissenschaftspreis

Jungakademiker erhalten Wissenschaftspreis

PM 7/2022 - Preisverleihung (PDF, 150,0 kB)

Alle zwei Jahre verleiht der Verband der Privaten Bausparkassen den nach seinem Gründer Werner Lehmann benannten Wissenschaftspreis. Dieser würdigt seit 40 Jahren die Arbeiten von jungen Akademikerinnen und Akademikern zum Thema „Bauen, Wohnen und Finanzieren“. Die Auszeichnung fand jetzt in Berlin statt. Ausgereicht wurden Preise in der Summe von 16.500 Euro.

  • Den ersten Preis erhielt Maria Plaga für ihre Masterarbeit „Umbau statt Neubau; Umnutzung und Sanierung landwirtschaftlicher Hofanlagen in Sachsen-Anhalt“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal.
  • Der zweite Preis wurde gleich doppelt verliehen: Dr. Tobias von Bressensdorf wurde für seine Dissertation „Das private Hausrecht“, eingereicht an der Universität Leipzig, ausgezeichnet.
  • Ebenfalls mit dem zweiten Preis gewürdigt wurde die Masterarbeit „Comparative Analysis of the Private Real Estate Financing: a Game Theory Approach“ von Julia Juric, Doktorandin an der Universität Hohenheim.
  • Den dritten Preis bekam Thomas Licht für seine Masterarbeit „Das Baukindergeld als „Halteprämie“ für den ländlichen Raum? Empirische Analyse der Förderung von Wohneigentum“ an der Universität Regensburg.
  • Den vierten Preis erhielt Christopher Euschen. Seine Masterarbeit „Realoptionen im Immobilienmarkt – Eine Anwendbarkeitsanalyse im Bereich Immobilientoken“ entstand an der Technischen Universität Darmstadt.

Der Jury gehören an: Prof. Dr. Heinrich Bockholt, Institut für Finanzwirtschaft;
Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen e.V.; Prof. Dr. Tobias Just, Universität Regensburg, und Prof. Dr. Andreas Pfnür, Technische Universität Darmstadt.

Kurzfassungen der Arbeiten finden sich unter: www.bausparkassen.de/wissenschaftspreis

Dr. Werner Lehmann, † 1982, war Gründer des Verbandes der Privaten Bausparkassen nach dem Krieg, bis 1977 dessen Geschäftsführer und Vorstandsmitglied und hat sich durch zahl-reiche Veröffentlichungen zum Bausparen über die Branche hinaus einen Namen gemacht.

Klimaschutz-Woche

Der Verband der Privaten Bausparkassen veranstaltet im Zeitraum 25.-29. April 2022 eine Klimaschutz-Woche. Interessenten erhalten über eine kostenlose Telefonnummer Auskunft zu Energiesparmöglichkeiten rund ums Bauen, Kaufen und Modernisieren. Dabei gibt es unterschiedliche Themen: Sanierungsfahrplan, Heizung, Solarenergie, Dämmung, Energieeffizienter Neubau, Finanzierung und staatliche Förderung. Die Aktion findet in Kooperation mit dem Verband Privater Bauherren statt.

Wortwechsel zum Mietkaufmodell

Wortwechsel zum Mietkaufmodell

PM 5/2022 Wortwechsel (PDF, 128,0 kB)

Erst mieten, dann kaufen: Diese Idee ist in der Wohnungspolitik auf breites Interesse gestoßen. Was verbirgt sich hinter dem Modell? Welche Chancen werden gesehen? Welche Hürden gibt es? Und was kann die Politik tun, um dieses Modell zu unter-
stützen? Diese Fragen will der Verband der Privaten Bausparkassen am 22. April 2022, 14 bis 15 Uhr, mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft diskutieren.

Am „Wortwechsel“ nehmen teil:

  • Dr. Reiner Braun, Vorstand des empirica Instituts Berlin
  • Stephen Paul, MdL, Sprecher für Heimat, Bauen, Wohnen und Stadt-
    entwicklung der FDP-Landtagsfraktion NRW
  • Hanna Steinmüller, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen.

Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin Tanja Samrotzki.

Zugang zur Veranstaltung gibt es unter dem Link:

www.bausparkassen.de/presse/videos/wortwechsel-spezial/

Sparmotiv Wohneigentum legt deutlich zu – Frühjahrsumfrage 2022 der privaten Bausparkassen

Sparmotiv Wohneigentum legt deutlich zu – Frühjahrsumfrage 2022 der privaten Bausparkassen –

PM 4/2022 - Frühjahrsumfrage (PDF, 178,4 kB)

„Altersvorsorge“, „Wohneigentum“ und „Kapitalanlage“: Diese drei zentralen Sparmotive haben 2022 an Bedeutung gewonnen. Das Sparmotiv „Konsum“ verzeichnet hingegen einen Rückgang. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage 2022 zum Sparverhalten der Bundesbürger. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen zum 74. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren.

„Altersvorsorge“ ist mit 59 Prozent und einem Plus von vier Prozentpunkten gegenüber der letzten Herbstumfrage wieder das meistgenannte Sparmotiv. „Konsum“ – verstanden als Sparen für größere Anschaffungen – nennen 53 Prozent der Befragten. Das entspricht einem Rückgang um 3 Prozentpunkte. Ein Plus um 6 Prozentpunkte von 38 auf 44 Prozent verzeichnet das Sparmotiv „Wohneigentum“. „Die Sehnsucht nach eigenen vier Wänden ist Ausdruck von Zukunftsvorsorge, Generationenverantwortung und des Wunsches nach Sicherheit in unsicheren Zeiten“, erklärte Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. Diese seien auf der Finanzierungsseite durch hohe Inflation und Sorgen vor einem möglichen Zinsanstieg geprägt, was dem Bausparen als Zinsabsicherungsinstrument zugutekomme.

Auch die „Kapitalanlage“ wird mit aktuell 33 Prozent – nach zuletzt 29 Prozent – häufiger als Sparmotiv genannt. 5 Prozent – nach 6 Prozent im Herbst – nennen „Notgroschen“ und 4 Prozent statt zuvor 3 Prozent „Ausbildung der Kinder“.

Top-Geldanlagen 2022 – Girokonto und Sparbuch als Anlageverlierer

Top-Geldanlagen 2022 – Girokonto und Sparbuch als Anlageverlierer

PM 3/2022 - Geldanlagen (PDF, 178,2 kB)

Berlin: In Zeiten hoher Inflation verlieren die Sparformen Girokonto und Sparbuch deutlich an Attraktivität. Investmentfonds und Aktien legen zu. Immobilien und Bausparvertrag sind auf bzw. knapp unter dem Vorjahresniveau. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen erneut mehr als 2.000 Personen im Alter von über 14 Jahren.

Das Girokonto erreicht 2022 zwar wieder die Spitzenposition. 42 Prozent der Befragten sparen damit Geld. Im Vorjahr waren es allerdings noch 47 Prozent. Unverändert auf Platz 2 steht das Sparbuch. 35 Prozent legen darauf ihr Geld an – nach 43 Prozent im Vorjahr. „Verluste von fünf bzw. acht Prozentpunkten sind eine deutliche Antwort auf Inflationsraten, wie wir sie zuletzt vor 40 Jahren beim ersten Golfkrieg gesehen haben“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten
 Bausparkassen, Christian König, dieses Ergebnis. 

Auf den weiteren Plätzen folgen Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 29 Prozent (zuvor 30 Prozent), der Bausparvertrag mit 26 Prozent (zuvor 28 Prozent) und Immobilien mit erneut 26 Prozent.

Dicht dahinter finden sich Investmentfonds mit 25 Prozent, die um zwei Prozentpunkte zulegen konnten. Den größten Sprung nach vorne, verbunden mit einer Verbesserung um zwei Plätze, machten Aktien. Diese Anlageform wird aktuell von 23 Prozent genannt; vor einem Jahr waren es erst 17 Prozent. Die Riester-Rente und kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeldkonten/Festgeldkonten/Termingelder kommen 2022 auf je 19 Prozent nach je 21 Prozent 2021. Auf dem 10. und letzten Platz liegen weiterhin Festverzinsliche Wertpapiere, die unverändert von sieben Prozent der Befragten genannt wurden.

Verband der Privaten Bausparkassen unterzeichnet Absichtserklärung des UN-Umweltprogramms

Verband der Privaten Bausparkassen unterzeichnet Absichtserklärung des UN-Umweltprogramms

PM 2/2022 - Endorsement (PDF, 145,0 kB)
Nachhaltigkeit - Markenkern des Bausparens (PDF, 59,0 kB)

Der Verband der Privaten Bausparkassen hat am 31. März 2022 eine Absichtserklärung (endorsement) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) unterzeichnet. Damit bekennt er sich zu deren Nachhaltigkeitszielen. „Im Dialog mit unseren Mitgliedsinstituten und mit deren Unterstützung wirken wir darauf, dass sich die Institute an den `Principles for Sustainable Banking` orientieren und perspektivisch mit einer Selbstverpflichtung befassen“, erklärten der Vorstandsvorsitzende Bernd Hertweck und Hauptgeschäftsführer Christian König. Im Wesentlichen gehe es darum, das Geschäftsmodell der Bausparkassen noch stärker auf Nachhaltigkeitsziele auszurichten und transparent zu dokumentieren.

„Die Aufgabe, künftige Generationen vor dem Klimawandel zu schützen, kann nur mit einer großen Gemeinschaftsanstrengung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gelingen“, so Hertweck. Die Bausparkassen seien sich ihrer Verantwortung bewusst. Einiges sei schon erreicht worden. Die Herausforderungen blieben aber groß. „Sie sollen jetzt verstärkt angegangen werden.“

Mit Blick auf das grüne „E“ (Environment) bei den so genannten ESG-Nachhaltigkeitskriterien verwies Hertweck darauf, dass der Bausparvertrag für Millionen von Bausparerinnen und Bausparer längst zum Energiesparvertrag geworden sei. Über 20 Milliarden Euro flössen derzeit branchenweit pro Jahr in Modernisierungen – davon ein überwiegender Teil in energetische Sanierungen. Hertweck: „Die Bausparkassen zählen damit zu den größten Finanzierern der Energiewende im privaten Wohnungsbau.“

Was das „S“-Kriterium (Social) betreffe, hob Hertweck das an den Genossenschaftsgedanken angelehnte Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ hervor. Bausparen verknüpfe in einzigartiger Weise Eigenkapitalaufbau und Zinssicherheit. Damit unterstütze es vor allem Familien mit Kindern, sich auf solide Weise ihren Lebenstraum von eigenen vier Wänden zu erfüllen. Beim „G“ (Governance) punktete die Bausparidee mit ihrer weitgehend kapitalmarktunabhängigen Finanzierung und einem sicherheitsorientierten Geschäftsmodell, bei dem Kreditvergabe und Anlagegeschäft von Beständigkeit geprägt seien.

König wies auf eine Vielzahl von Maßnahmen hin, die Bausparkassen bereits ergriffen hätten. Dazu zählten im Kontext der ökologischen Nachhaltigkeit zum Beispiel energiesparende Investitionen an Unternehmensstandorten, die Umstellung auf E-Dienstfahrzeuge und die Förderung des mobilen Arbeitens zur Reduzierung des Pendelverkehrs. Im Dialog mit ihren Kundinnen und Kunden stellten Bausparkassen Energiespar-, Modernisierungs- und CO2-Rechner zur Verfügung. Sie böten Kooperationen mit Energieberatern an und seien mit Handwerkern und Herstellern vernetzt, die sich auf die energetische Sanierung spezialisiert hätten. Hinzu kämen maßgeschneiderte und absolut wettbewerbsfähige Angebote für Energieeinsparfinanzierungen. „Die Bausparkassen sind hier voll auf Kurs“, meinte König. Mit dem auf Verbandsebene eingeführten Arbeitskreis „Nachhaltigkeit“ werde man für die weiteren Arbeiten wichtige Impulse setzen können.

Hinweis: Ein Foto, das Herrn Hertweck und Herrn König beim Unterschreiben zeigt, findet sich unter www.bausparkassen.de/presse/fotos/.