Private Bausparkassen verleihen Wissenschaftspreis

Private Bausparkassen verleihen Wissenschaftspreis

2/2014 - Preisverleihung (PDF, 229,3 kB)

Berlin: Der Verband der Privaten Bausparkassen hat zum zehnten Mal seinen Wissenschaftspreis – Werner Lehmann-Preis – verliehen. Dieser eröffnet jungen Akademikern die Chance, ihre Ideen und Erkenntnisse zum Thema „Bauen und Finanzieren“ einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Preisträger wurden im Rahmen eines Parlamentarischen Abends geehrt. Gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumwelt- und Bauministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter MdB, überreichte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bau­sparkassen, Andreas J. Zehnder, den fünf Preisträgern Urkunden und Geldpreise in Höhe von insgesamt 13.500 Euro.

  • Den ersten Preis erhielt Dr. Tobias Schlüter für seine Dissertation „Bank funding stability and pricing behaviour“. Diese hat er an der Universität zu Köln angefertigt. Die Arbeit befasst sich mit Bankenregulierung und ihren Folgen. Sie widmet sich aber auch der hochaktuellen Frage, welche Anreize langfristiges Sparen fördern. 
  • Mit dem zweiten Preis zeichnete der Verband die Dissertation von Dr. Christian Osthus aus. Sie hat den Titel „Die energetische Gebäudemodernisierung im Mietwohnungsbestand“ und entstand an der Universität Bremen. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Mietrechtsänderungsgesetz 2013. Der Schwerpunkt liegt bei der Duldungspflicht der Modernisierungsumlagen.
  • Den dritten Preis erreichte die Dissertation von Dr. Sirid Körbel mit dem Titel „Koordination holding-basierter institutioneller Immobiliendirektinvestitionen“. Sie wurde an der Universität Leipzig erstellt. Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse der neuen Institutionenökonomik werden die Herausforderungen, die sich in Holdingstrukturen ergeben, konsequent analysiert.
  • Der vierte Preis wurde zweimal vergeben: Chris-Marit Gieseke erhielt ihn für ihre Masterthesis an der Münster School of Architecture mit dem Thema „Airfield Lodge – Nachhaltig Bauen in Südafrika“. Katja Brandl wurde für ihre Masterthesis „Kundenrückgewinnungs-Management in der Finanzdienstleistungsbranche“ an der International Business School of Service Management in Hamburg ausgezeichnet.

Der Jury gehören an: Prof. Dr. Heinrich Bockholt, Institut für Finanzwirtschaft; Prof. Dr. Tobias Just, Universität Regensburg; Prof. Dr. Heribert Pauk, Hochschule Anhalt; Prof. Dr. Wolfgang Pelzl, Universität Leipzig; Prof. Dr. Andreas Pfnür, Technische Universität Darmstadt, und Andreas J. Zehnder.

Dr. Werner Lehmann, † 1982, war Gründer des Verbandes der Privaten Bau­sparkassen nach dem Krieg, bis 1977 dessen Geschäftsführer und Vorstandsmitglied und hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Bausparen über die Branche hinaus einen Namen gemacht.

Rekordjahr für private Bausparkassen

Rekordjahr für private Bausparkassen

1/2014 - Rekordjahr (PDF, 98,9 kB)

Berlin: Die privaten Bausparkassen haben 2013 fast 2,3 Millionen neue Verträge abgeschlossen. Das entsprach einem Zuwachs von 8,5 Prozent. Die dazugehörige Bausparsumme stieg um 7,0 Prozent auf den Rekordwert von 70,1 Milliarden Euro.

„Die neue Bestmarke zeugt vom hohen Vertrauen, dass die Menschen dem Bausparen entgegenbringen“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder. „Sicheres Sparen mit eingebauter Zinsgarantie sorgt für verlässliche Finanzierungsperspektiven. Darauf bauen viele Menschen ihre Pläne auf.“

Die Wertschätzung des Produkts als „sicher und solide“ zeige sich auch beim Spargeldeingang. 2013 standen hier 19,7 Milliarden Euro zu Buche: 5,1 Prozent mehr als 2012. Auch dies ist ein Rekordergebnis.

Die privaten Bausparkassen vermelden zudem einen erneuten Anstieg bei den Baugeldauszahlungen. Diese liegen mit 24,4 Milliarden Euro um 1,5 Prozent höher als 2012. Der Vertragsbestand ist um 1,5 Prozent auf über 19,4 Millionen gestiegen. Die damit verbundene Bausparsumme hat nach einem Plus von 3,5 Prozent mit über 567,6 Milliarden Euro ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht.

Für 2014 rechnet Zehnder erneut mit einem „ordentlichen Bausparjahr“. Ob es zu einer Wiederholung des „außergewöhnlichen Jahrgangs 2013“ kommen werde, müsse aber offen bleiben. Bekanntlich sei das letzte Jahr durch Sondereffekte aufgrund von Tarifumstellungen in einigen Bausparkassen beeinflusst gewesen.

Zugute komme dem Bausparen der ungebrochene Trend zum Wohneigentum. Bis einschließlich 2016 erwarte das ifo Institut, München, stetig steigende Fertigstellungszahlen. Das extrem niedrige Zinsniveau dürfe für potenzielle Bauherren jedoch kein Anlass zum Leichtsinn sein. Der Traum müsse solide finanziert werden. Für Normalverdiener heiße das: rechtzeitiger Eigenkapitalaufbau und Zinsabsicherung. Zehnder: „Keinesfalls darf man sich darauf verlassen, dass das Zinstief ewig andauert. Sonst droht nach Ablaufen der Zinsbindungsfrist unter Umständen ein böses Erwachen.“

Zehnder bewertet die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank generell kritisch: „Die in Aussicht gestellten Impulse für die Wirtschaft kommen an der falschen Stelle an. Doch die kalte Enteignung der Sparer geht weiter.“ Es dürfe nicht sein, dass diejenigen bestraft werden, die vernünftigerweise für das Alter etwas ansparen wollen.

Ein wichtiges Nachfragepotenzial würden zudem energetische Sanierungen bieten – ein klassisches Feld für Bausparfinanzierungen. Eine kürzlich vorgestellte Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt, mache deutlich, dass bereits kleinere Maßnahmen die Energiekosten deutlich senken könnten. „Je schneller die Energiepreise steigen“, so Zehnder, „desto größer fällt die Einsparung aus.“

Energetisch sanieren bei unterschiedlichen Budgets -Studie liefert erstmals Orientierung

Energetisch sanieren bei unterschiedlichen Budgets

14/2016 - IWU (PDF, 232,4 kB)

Die Energiekosten steigen. Energetische Sanierungen liegen deshalb im Trend. Dem Ziel, Energiekosten einzusparen und den Wohnkomfort zu verbessern, stehen allerdings begrenzte finanzielle Möglichkeiten gegenüber. Welche Energiesparmaßnahmen bei unterschiedlichen Budgets möglich sind, zeigt jetzt erstmals eine Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt, für den Verband der Privaten Bausparkassen. Ziel ist es, Hauseigentümern im Vorfeld einer energetischen Sanierung eine erste Orientierung zu geben. Diese sollte dann in einer individuellen Energieberatung vertieft werden. Fest steht: Bereits kleinere Maßnahmen können die Energiekosten deutlich senken.    

Motivation und Wirtschaftlichkeit

Die Preise für Heizöl sind von 2002 bis 2012 um rund 11 Prozent pro Jahr gestiegen – die für Erdgas um rund 5 Prozent pro Jahr. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dieser Trend andauern. Hauseigentümer können dieser absehbaren Mehrbelastung durch eigenes Handeln entgegenwirken. „Ein niedriger Energieverbrauch ist die beste Versicherung gegen steigende Energiepreise“, betonte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder, bei der Vorstellung der Studie. Wer sein Haus energetisch fit mache, steigere überdies den Wohnkomfort. „Vor allem investiert er damit aber auch in Werterhalt seiner Immobilie“, erklärte Zehnder. Das sei in Regionen, die langfristig schrumpfen würden, sogar noch wichtiger als anderswo.      

Wirtschaftlichkeitsanalysen, so die Autoren der Studie, zeigen, dass sich energetische Gebäudesanierung vor allem dann rechnet, wenn man sie an ohnehin anstehende Maßnahmen im Rahmen normaler Instandsetzungszyklen koppelt. Zum Beispiel wird eine Außenwand sinnvollerweise dann nachträglich gedämmt, wenn ohnehin eine umfangreiche Putzsanierung notwendig ist. Zehnder: „Wenn man investiert, sollte man gleich richtig investieren. Das macht sich bezahlt.“ 

Gebäudetypen und Baualtersklassen

Das IWU unterscheidet in der Studie drei Gebäudetypen: das freistehende Einfamilienhaus, das Reihenmittelhaus und das Reihenendhaus bzw. die Doppelhaushälfte. Für diese Gebäudetypen wurden wiederum drei Baualtersklassen ausgewählt, die sich unter anderem an Veränderungen von Bauvorschriften festmachen: die Baualtersklasse 1958 bis 1968, die von 1969 bis 1978 und die von 1979 bis 1983. Aufgrund des großen Anteils von Einfamilienhäusern an der Wohnfläche im Bestand (52 Prozent) wurde ein weiteres freistehendes Einfamilienhaus in der Baualtersklasse 1969 bis 1978 betrachtet.

Ausgangspunkt der Berechnungen war nicht der ursprüngliche Zustand, in dem die Häuser errichtet wurden, sondern der Zustand, in dem sie heute meist vorgefunden werden. Bezüglich der Anlagentechnik wird etwa davon ausgegangen, dass die Gebäude mit einem Niedertemperaturkessel Baujahr 1987 bis 1994 zentral beheizt werden.

Untersuchte Maßnahmen

Bei den untersuchten Maßnahmen handelt es sich um Wärmeschutzmaßnahmen an den Bauteilen Dach bzw. oberste Geschossdecke, Außenwand, Kellerdecke und Fenster. Bei den Maßnahmen an der Anlagentechnik betrachtet das IWU einen Austausch des bestehenden Niedertemperaturkessels durch einen neuen Brennwertkessel in Kombination mit der Installation einer solarthermischen Anlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Hinzu kommt der Einbau einer Abluftanlage bzw. einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Neben den genannten Einzelmaßnahmen betrachtet das IWU auch Maßnahmenpakete.  

Maßnahmen bei verschiedenen Budgetklassen

Das Institut unterscheidet darüber hinaus drei Budgetklassen: bis 10.000 Euro, bis 30.000 Euro und bis 50.000 Euro. Schon in der unteren Budgetklasse kann es dabei „zu einer merklichen Einsparung an Energiekosten“ kommen.

  • In der Budgetklasse bis 10.000 Euro sind maximal zwei Maßnahmen möglich. In dem Einfamilienhaus der Baualtersklasse 1979 bis 1983 kann zum Beispiel die oberste Geschossdecke gemäß den bauteilbezogenen Anforderungen der EnEV 2009 gedämmt werden. Die mittlere Kostenersparnis (ausgehend von einem heutigen Energiepreis von 7 Cent/kWh und gerechnet über 25 Jahre mit einer unterstellten 3%-igen Energiepreissteigerung pro Jahr) liegt dann bei rund 
    190 Euro pro Jahr – bei energiebedingten Mehrkosten von 10 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche und Vollkosten von etwas über 1.300 Euro. Die Dämmung der Kellerdecke bringt bei energiebedingten Mehrkosten von 38 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche und Vollkosten von rund 4.900 Euro eine mittlere Kostenersparnis von knapp 220 Euro pro Jahr. Werden beide Maßnahmen gleichzeitig verwirklicht, liegt die mittlere Kostenersparnis der Maßnahmenkombination leicht unter den addierten mittleren Einsparungen der einzelnen Maßnahmen, weil jede Maßnahme in einem ungedämmten Gebäude mehr einspart als in einen bereits gedämmten Gebäude. Sie bleibt aber beträchtlich.    
  • In der Budgetklasse bis 30.000 Euro kann bei gleichem Haustyp in der gleichen Baualtersklasse zusätzlich eine neue Heizanlage (Gas-Brennwerttechnik) inklusive Schornsteinsanierung und neuem Speicher installiert werden – ergänzt um den nachträglichen Einbau einer Solaranlage zur Unterstützung der Warmwasser-Bereitung. Die energiebedingten Mehrkosten liegen für die Maßnahme bei rund 7.900 Euro. Bei Vollkosten von rund 17.700 Euro zeigt sich – wiederum isoliert für das ungedämmte Gebäude betrachtet – eine mittlere Kostenersparnis pro Jahr von rund 
    1.100 Euro.
  • In der Budgetklasse bis 50.000 Euro kann daneben eine ohnehin erforderliche umfassende Putzsanierung mit der Aufbringung eines Wärmedämmverbundsystems gekoppelt werden. Energiebedingten Mehrkosten von 45 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche bei Vollkosten von knapp 19.000 Euro steht dann in der Einzelbetrachtung eine mittlere Kostenersparnis pro Jahr von rund 480 Euro gegenüber. 

Neben den neun Hausdatenblättern für die untersuchten Gebäudetypen orientiert an den bauteilbezogenen Anforderungen der EnEV 2009 mit zusätzlicher Heizungsmodernisierung finden sich in der Studie auch neun entsprechende Hausdatenblätter für einen gegenüber der EnEV 2009 um etwa 30 Prozent verbesserten Energieeffizienzstandard.

Zwei tabellarische Übersichten finden Sie in der PDF-Version dieser Pressemitteilung.

Die vollständige Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt finden Sie hier.

Neue Verbandsvorstandsmitglieder

Neue Verbandsvorstandsmitglieder

13/2013 - Personalia (PDF, 25,6 kB)

Der Verband der Privaten Bausparkassen hat drei neue Vorstandsmitglieder: Nachgewählt wurden Jürgen Gießler, derzeit Generalbevollmächtigter und ab Januar 2014 Mitglied des Vorstands der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Bernd Hertweck, Vorsitzender des Vorstands der Wüstenrot Bausparkasse AG, und Lars Stoy, Vorsitzender des Vorstands der BHW Bausparkasse AG. 

Zuvor waren drei Vorstandsmitglieder aus dem Verbandsvorstand ausgeschieden: altersbedingt Matthias Lechner, ehemaliger Leiter des Geschäftsfelds BausparBank der Wüstenrot & Württembergische AG, und Ehrhard Steffen, Sprecher des Vorstands der Schwäbisch Hall Kreditservice AG, sowie funktionsbedingt Dieter Pfeiffenberger, ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der BHW Bausparkasse AG und mittlerweile verantwortlich für Baufinanzierung/Commercial Real Estate in der Postbank AG.

Dem Vorstand gehören weiterhin Dr. Reinhard Schlenke, Sprecher des Vorstands der Alte Leipziger Bauspar AG, und Andreas J. Zehnder als Vorsitzender an.  

Herbstumfrage 2013 der privaten Bausparkassen: „Altersvorsorge“ wieder wichtigstes Sparziel – Vorsorge-Sparer ohne Alternative

Herbstumfrage 2013 der privaten Bausparkassen

12/2013 - Sparklima (PDF, 354,2 kB)

„Die aktuelle Niedrigzinsphase ist zwar Gift für die Altersvorsorge-Sparer. Die Menschen wissen aber, dass sie keine Alternative haben.“ So erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder, das Ergebnis der Herbstumfrage 2013 zum Sparverhalten der Deutschen. Das Sparziel „Altersvorsorge“ belegt nun wieder Platz 1 der Sparziele – gefolgt von den Sparzielen „Konsum/Anschaffungen“ und „Erwerb und Renovierung von Wohneigentum“. TNS Infratest, Bielefeld, befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 49. Mal über 2.000 Bundesbürger im Alter von über 14 Jahren. 

Mit einem Zuwachs gegenüber der Sommerumfrage um drei Prozentpunkte auf 64 Prozent liegt das Sparziel „Altersvorsorge“ im Herbst 2013 wieder ganz vorne. Auf Platz 2 folgt der bisherige Spitzenreiter „Konsum/Anschaffungen“. Dieses Sparziel verlor vier Prozentpunkte und erreicht jetzt einen Wert von 58 Prozent. Drittwichtigstes Sparziel bleibt „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“ als eine spezielle Form der Altersvorsorge mit unverändert 54 Prozent. Erst mit großem Abstand folgt das Sparziel „Kapitalanlage“ mit 33 Prozent der Nennungen – nach 32 Prozent im Sommer.   

Der Anteil der Sparer hat sich gegenüber dem Sommer 2013 nicht verändert, er bleibt bei 49 Prozent. 

Was das zukünftige Sparverhalten angeht, zeigt sich im Herbst 2013 eine stärkere Gelassenheit. 73 Prozent wollen daran nichts ändern; zuvor waren es 71 Prozent. Der Anteil derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, ist um drei Prozentpunkte auf 11 Prozent gesunken. Der Anteil der Mehr-Sparer liegt bei unverändert 9 Prozent.

Folglich steigt der Sparklima-Index des Verbandes von -5,4 auf -1,7. Dieser wird als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet.

Für Zehnder kommt eine „Entwarnung an der Sparfront“ jedoch zu früh. „Die schädlichen Nebenwirkungen der EZB-Niedrigzinspolitik werden immer sichtbarer, je länger sie andauert. Dann könnten die Menschen das Vertrauen in die Früchte der eigenen Sparleistung verlieren. Wenn sich die Menschen aber das Sparen sparen, wird es für den Staat richtig teuer.“   

Die Grafiken zu dieser Pressemitteilung finden Sie im PDF-Dokument.

Bausparkassen bleiben zukunftssicher – Verband der Privaten Bausparkassen begrüßt Hinweise der BaFin zu Nebenwirkungen der EZB-Politik

Bausparkassen bleiben zukunftssicher

11/2013 - Bausparkassen Zukunft (PDF, 92,9 kB)

Der Verband der Privaten Bausparkassen begrüßt die aktuellen Hinweise der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu den schädlichen Nebenwirkungen der EZB-Niedrigzinspolitik. Diese belaste Sparer und Anbieter von Finanzdienstleistungen. Auch die Bausparkassen lebten nicht auf einer Insel der Seligen. „Selbstverständlich sind auch sie herausgefordert, dem entgegenzusteuern. Ihr Geschäft war, ist und bleibt aber solide und zukunftssicher“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Andreas J. Zehnder.

Bestätigt sieht sich der Verband in diesem Urteil durch das Ergebnis einer umfassenden Umfrage der Bankenaufsicht zum Zinsrisiko und zur Ertragslage der Bausparkassen im Herbst 2012. Dabei wurde gefragt, welche Auswirkungen es hätte, wenn die Niedrigzinsphase noch 20 Jahre andauern würde. Gefragt wurde zudem, ob die Bausparkassen auch einen sprunghaften Anstieg der Zinsen – und zwar um fünf Prozentpunkte innerhalb von zwei Jahren – bewältigen können. Die Umfrage ergänzte die regelmäßigen Untersuchungen nach dem Kreditwesengesetz und dem Bausparkassengesetz. Dabei zeigte sich: Die Institute sind robust genug, um auch schwierige Zeiten durchstehen zu können. „Zwar würde ein fortdauerndes Niedrigzinsniveau weiter auf die Erträge drücken“, so Zehnder. „Trotzdem käme auch dann durch die vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten keine Bausparkasse in wirkliche Nöte.“

Die Stabilität des Bausparsystems basiere auf dessen besondere Konstruktion: Bausparkassen seien spezialgesetzlich geregelt und müssten daher besonders strenge gesetzliche und aufsichtsrechtliche Vorschriften erfüllen. Vor Einführung neuer Tarife müssten die Bausparkassen dazu gegenüber der BaFin die langfristige Tragfähigkeit ihrer Tarife durch aufwendige Simulationen unter Beweis stellen. Die Bausparkassen führten auch nach Einführung jährlich Belastungstests durch, die von unterschiedlichen Zinsszenarien ausgehen. Dabei müsse auch gezeigt werden, wie sie etwaigen Belastungen frühzeitig entgegenwirken könnten. Bausparen werde deshalb auch in Zukunft das verkörpern, was die Kunden schätzen: Sicherheit und Verlässlichkeit.

Zehnder: „Wenn die EZB den Bürgern das Sparen abgewöhnt, öffnet sie einer neuen Altersarmut Tür und Tor.“ Niemand solle sich auf ein Dauertief verlassen. Diese Einschätzung des Bundesbankpräsidenten teile der Verband voll und ganz. Eine Kreditbelastung müsse langfristig tragbar sein. Deshalb sei jeder gut beraten, rechtzeitig vorzusorgen – am besten mit einem Bausparvertrag.

Kündigung voll besparter Verträge

Kündigung voll besparter Verträge

10/2013 - Kündigung (PDF, 49,8 kB)

Aus Anlass der aktuellen Berichterstattung zum Thema Kündigung voll besparter Verträge erklärt der Verband der Privaten Bausparkassen e.V.:

Die Ombudsleute der privaten Bausparkassen haben im Rahmen des Ombudsverfahrens seit Anfang 2008 in einer Vielzahl von Fällen entschieden, dass eine Bausparkasse einen voll besparten oder übersparten Vertrag mit einer Frist von drei Monaten kündigen kann, sofern hierdurch nicht der Anspruch des Bausparers auf Gewährung des Bauspardarlehens vereitelt wird. Denn Bausparen ist Zwecksparen. Der gesetzlich definierte Zweck ist die Erlangung eines Bauspardarlehens. Ist der Bausparvertrag zu 100 Prozent bespart, kann dieser Zweck nicht mehr erreicht werden. Mehrere Gerichte (OLG Koblenz, LG Stuttgart und LG Hannover) haben die Rechtmäßigkeit einer solcher Kündigung bestätigt.

Kunden von privaten Bausparkassen, die Zweifel an der Rechtmäßigkeit einer ihnen gegenüber ausgesprochenen Kündigung ihres Bausparvertrages haben, können sich gerne schriftlich an die Kundenbeschwerdestelle des Verbandes der Privaten Bausparkassen wenden. Voraussetzung ist, dass sie sich zuvor erfolglos mit ihrem Anliegen an die Bausparkasse gewendet haben.

Bausparkassen bleiben zweitstärkste Finanzierungsgruppe im Wohnungsbau

Bausparkassen bleiben zweitstärkste Finanzierungsgruppe im Wohnungsbau

9/2013 - Finanzierung (PDF, 137,1 kB)

Zur Wohnungsbaufinanzierung haben die Kreditinstitute und Lebensversicherungen in Deutschland 2012 rund 147 Milliarden Euro ausgezahlt. Stärkste Institutsgruppe sind erneut die Sparkassen mit 49,6 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 33,8 Prozent. Den zweiten Platz belegen weiterhin die Bausparkassen mit Baugeldauszahlungen in Höhe von 33,4 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 22,8 Prozent. Platz 3 nehmen erstmals die Kreditbanken mit Auszahlungen von 26,3 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 17,9 Prozent ein. Sie liegen jetzt knapp vor den Genossenschafts-banken mit 25,4 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 17,3 Prozent. Diese Angaben machte jetzt der Verband der Privaten Bausparkassen. 

Mit großem Abstand folgen auf dem fünften Rang die Lebensversicherungen mit geschätzten 5,8 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 4,0 Prozent. Die Realkreditinstitute (private Hypotheken-banken und öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten) belegen mit 5,1 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 3,5 Prozent den vorletzten Platz. Am Ende dieser Skala rangieren die Landesbanken mit 1,0 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 0,7 Prozent.

Die Grafik zu dieser Pressemeldung finden Sie in der PDF-Datei.

Private Bausparkassen: Positiver Trend hält an

Private Bausparkassen: Positiver Trend hält an

8/2013 - Neugeschaeft (PDF, 95,2 kB)

„Bausparen ist beliebt.“ So kommentierte Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen, die Halbjahreszahlen beim Neugeschäft. Die privaten Bausparkassen haben von Januar bis Juni 2013 fast 1,3 Millionen neue Verträge abgeschlossen. Das waren 25,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Bausparvolumen dieser Verträge lag bei 36,8 Milliarden Euro und damit um 18,0 Prozent über der Vergleichsmarke. „Dieses überraschend starke Zwischenergebnis“, so Zehnder, „ist jedoch durch Sondereffekte aufgrund von Tarifumstellungen in einigen Bausparkassen beeinflusst und kann deshalb nicht aufs Jahr hochgerechnet werden.“ Ein „ordentliches Bausparjahr“ dürfte es aber in jedem Fall werden.     

Dafür sprächen auch die Baugeldauszahlungen. Insgesamt wurden von den privaten Bausparkassen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 rund 11,4 Milliarden Euro ausgezahlt, die ganz überwiegend in den Bau, Kauf und die Modernisierung von Wohneigentum fließen. 11,3 Milliarden Euro waren es vor Jahresfrist. Das Ergebnis des Vergleichszeitraumes wurde damit um 0,6 Prozent übertroffen.

Zehnder: „Bausparen steht wie kaum ein anderes Produkt für Sicherheit und Solidität. Darauf vertrauen die Menschen“. Das zeige sich auch beim Spargeldeingang. Hier habe man 10,3 Milliarden Euro verbuchen können – einen Zuwachs um 13,9 Prozent.

Für die Zukunft erwartet Zehnder weitere Impulse durch die verbesserte staatlich geförderte Eigenheimrente. Die Zahl der Sparer, die mit eigenen vier Wänden für das Alter vorsorgten, wachse weiter. „Durch die Einbeziehung des alters- und behindertengerechten Umbaus in die Förderung wird diese Vorsorgeform noch attraktiver“, erklärte er. Die Förderung sei vor allem für diejenigen wichtig, die an der Schwelle zum Wohneigentum stünden und dadurch Mut fassten, diesen Schritt zu gehen.

Sorgen bereitet Zehnder die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Deren unerwünschte Nebenwirkungen müssten stärker in den Fokus genommen werden.  „Wer spart, wird mittlerweile kalt enteignet. Wenn hier kein Ende absehbar ist, dürften irgendwann viele die Zuversicht verlieren, dass es sich lohnt, jeden Monat etwas auf die Seite zu legen, um fürs Alter vorzusorgen.“ Für den Staat aber würde es teurer kommen, wenn die Menschen zunehmend auf Eigenvorsorge verzichteten. Angesichts der demografischen Entwicklung wäre damit eine neue Altersarmut vorprogrammiert – und das in viel größerem Ausmaß als heute.       

Sommerumfrage 2013 der privaten Bausparkassen: Sparziele „Konsum“ und „Altersvorsorge“ fast gleichauf an der Spitze – Anteil der Sparer gestiegen

Sommerumfrage 2013 der privaten Bausparkassen

7/2013 - Sparklima (PDF, 371,0 kB)

Die Sparziele „Konsum“ und „Altersvorsorge“ liegen jetzt fast gleichauf an der Spitze. Sie haben aber ihre Plätze getauscht. Den dritten Rang belegt wie bisher „Erwerb und Renovierung von Wohneigentum“. Das zeigt die zum 48. Mal von TNS Infratest, Bielefeld, im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen durchgeführte repräsentative Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Interviewt wurden dabei über 2.000 Bundesbürger im Alter von 14 Jahren und mehr. Die Umfrage wird drei Mal im Jahr durchgeführt.

Mit einem Zuwachs gegenüber der Frühjahrsumfrage um zwei Prozentpunkte auf 62 Prozent liegt das Sparziel „Konsum“ im Sommer 2013 wieder ganz vorne. Auf Platz 2 folgt der bisherige Spitzenreiter „Altersvorsorge“. Dieses Sparziel verlor einen Prozentpunkt und erreicht jetzt einen Wert von 61 Prozent. Drittwichtigstes Sparziel bleibt „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“. Dieses verzeichnete einen Zuwachs um zwei Prozentpunkte auf 54 Prozent. Erst mit großem Abstand folgt das Sparziel „Kapitalanlage“, das mit 32 Prozent der Nennungen weiterhin rund 10 Prozentpunkte weniger erreicht als in der Zeit vor Ausbruch der Finanzkrise.   

„54 Prozent bei Wohneigentum – das ist der höchste Wert seit 2007“, erklärte dazu der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder. „Hauptmotiv ist die Altersvorsorge. Eigene vier Wände gelten als besonders sicher. Ein Argument, das seit der Finanzkrise immer mehr zählt.“ 

Der Anteil der Sparer ist gegenüber dem Frühjahr 2013 erfreulicherweise um vier Prozentpunkte auf 49 Prozent gestiegen. Der Vorjahreswert wurde damit wieder erreicht. 

Was die zukünftige Sparbereitschaft angeht, zeigt sich jedoch eine gewisse Unsicherheit: Zwar überwiegt nach wie vor die Zuversicht einer breiten Mehrheit von 71 Prozent, an ihrem künftigen Sparverhalten nichts ändern zu müssen. 14 Prozent  der Befragten geben jedoch an, von nun an weniger sparen zu wollen; im Frühjahr waren das nur 11 Prozent. Neun Prozent – statt zuvor 10 Prozent – wollen mehr sparen. Folglich sinkt der Sparklima-Index des Verbandes, weil er als Saldo aus den Prozent-Anteilen derjenigen, die künftig mehr sparen wollen, und derjenigen, die künftig weniger sparen wollen, berechnet wird. Nach -1,0 im Frühjahr liegt er im Sommer 2013 bei nunmehr -5,4.